Steffen Baumgart ging wie einst als Stürmer in die Offensive. „Wir rufen Europa aus, los geht’s!“, sagte der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln vor dem brisanten Derby bei Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr/Sky).
Bislang hatte sich der Ex-Angreifer in Bezug auf die internationalen Ambitionen zurückgehalten und die FC-Fans allein träumen lassen: „So bin ich, manchmal gibt es neue Töne. Aber nicht, dass wir nachher weinen, weil es nicht geklappt hat.“
Denn absteigen kann der erste Bundesliga-Champion mit 43 Punkten nach 29 Spieltagen nicht mehr, jetzt richten die Rheinländer in den letzten fünf Partien der Saison den Blick auf den Europacup.
„Falls noch niemand das Fass aufgemacht hat: Klar wollen wir in dieser Saison so weit nach oben kommen wie möglich. Natürlich würde ich gerne nächste Saison international spielen. Gerne würden wir den Fans diesen Traum erfüllen“, betonte Baumgart und lehnte sich verbal damit weit aus dem Fenster.
Das 3:2 gegen Mainz nach einem 0:2-Rückstand hatte erneut gezeigt, dass die Kölner in dieser Saison auch mit dem Rücken zur Wand noch Spiele aus dem Feuer reißen können. Der FC-Coach hat deshalb auch keine Angst vor den wiedererstarkten Borussen, die aus den letzten vier Spielen zehn Punkte geholt haben: „Sie wollen gewinnen, wir aber wollen das auch! Die Intensität wird hoch sein.“
Und Baumgart sprach auch über seine persönliche Zukunft an. „Meine Zukunft liegt definitiv beim 1. FC Köln, weil ich noch einen Jahr Vertrag habe“, witzelte der gebürtige Rostocker. Noch habe es keine konkreten Gespräche über eine Vertragsverlängerung gegeben, aber „es gibt keinen Grund, unruhig zu werden“.
Dass wieder beide Fanlager beim Derby im Borussia-Park sein werden, ist für Baumgart eine zusätzliche Motivation: „Ich habe ein Grinsen im Gesicht, wenn das Stadion voll ist.“ Rivalität sei in Ordnung, aber diese werde auf dem Platz von den Mannschaften ausgetragen, „auf den Rängen soll einfach gute Stimmung herrschen“.
Text und Fotos: SID