Lissabon (SID) – Drittes Spiel, vier späte Treffer, dritter Sieg: Der FC Bayern hat auch ohne seinen erkrankten Trainer Julian Nagelsmann das Tor zum Achtelfinale der Champions League sperrangelweit aufgestoßen. Die Münchner siegten an der Stätte ihres zweiten Triumphs in der Königsklasse spät, aber verdient mit 4:0 (0:0) gegen ein lange Zeit äußerst gefährliches Benfica Lissabon und stehen damit dicht vor dem Einzug in die K.o.-Runde der Königsklasse.
423 Tage nach der magischen Nacht im Estadio da Luz ebnete Leroy Sane (70./85.) dem deutschen Rekordmeister den Sieg in einem lange Zeit spannenden Schlagabtausch, nachdem zuvor Treffer von Robert Lewandowski (Hand) und Thomas Müller (Abseits) nach Videobeweis aberkannt worden waren. Everton lenkte zudem eine Flanke des eingewechselten Serge Gnabry ins eigene Tor (80.), auch der Treffer von Lewandowski (82.) zählte.
Garant für den Erfolg war auch Torhüter Manuel Neuer. Der Kapitän parierte vor den Münchner Treffern in seinem 100. Spiel in der Champions League bei den zahlreichen Chancen der Gastgeber mehrfach großartig.
Die Bayern (9 Punkte) liegen damit in der Gruppe E klar vor Benfica (4) sowie dem FC Barcelona (3) und Dynamo Kiew (1). Mit einem weiteren Sieg im Rückspiel am 2. November gegen den portugiesischen Rekordmeister wäre das Zwischenziel Achtelfinale für den Tabellenführer der Gruppe E bereits erreicht. Die Münchner sind nun seit 20 Auswärts- und 25 Gruppenspielen in der Champions League unbesiegt.
Nagelsmann fiel wegen eines grippalen Infekts aus, ihn vertrat sein Assistent Dino Toppmöller. Von Beginn an dabei war dafür der starke Kingsley Coman, der die Bayern am 23. August 2020 an gleicher Stelle zum Champions-League-Triumph gegen Paris St. Germain (1:0) geköpft hatte. Gnabry saß zur Schonung zunächst auf der Bank. Marcel Sabitzer kam für den erkrankten Leon Goretzka zu seinem Startelf-Debüt für die Bayern.
Chef-Assistent Toppmöller war „ein bisschen angespannt“ vor dem Spiel, verriet aber bei DAZN, dass Nagelsmann die wichtigsten Anweisungen bereits am Vortag gegeben hatte. Und die schienen nicht schlecht gewesen zu sein: Bereits nach zehn Minuten hätten die Münchner gegen hochstehende Gastgeber in Führung liegen können, Sane (5.) und Lewandowski (9.) besaßen beste Chancen in einer wilden Anfangsphase. Weitere gute Gelegenheiten folgten.
Benfica war allerdings gleichwertig, vor allem die drei Stürmer erforderten höchste Aufmerksamkeit der Münchner. Der starke Uruguayer Darwin Nunez, mit dem Niklas Süle so seine Probleme hatte, hatte die Führung für die Gastgeber auf dem Fuß, Neuer verhinderte sie mit einer Glanzparade (33.). Auch beim Schuss von Diogo Goncalves (55.) regierte der Münchner Kapitän herausragend.
Der ehemalige Stuttgarter Torwart Odisseas Vlachodimos stand Neuer auf der Gegenseite lange Zeit in nichts nach. Auch als er hinter sich greifen musste, blieb dies ohne Folgen. Kurz vor der Pause hatte Lewandowski den Ball mit dem linken Oberarm ins Tor gedrückt, Müller stand bei seinem Abstaubertor im Abseits. Beim Freistoß des starken Sane gab es dagegen keinen Zweifel mehr: Unhaltbar für den wackeren Vlachodimos jagte er den Ball ins Netz. Danach fiel Benfica förmlich auseinander.
Text und Fotos: SID
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