Frankfurt am Main (SID) – Der VfL Wolfsburg hat dank seines schillernden Rückkehrers Max Kruse im Tabellenkeller einen überraschenden Befreiungsschlag gelandet. Nach dem Hoffnungsschimmer in der Vorwoche siegten die Niedersachsen nun auch mit etwas Glück 2:0 (1:0) bei Eintracht Frankfurt und verschafften sich im Tabellenkeller Luft. Kruse besorgte mit einem selbst herausgeholten Foulelfmeter nach Videobeweis (28.) das 1:0, Dodi Lukebakio (90.+3) sorgte für den Endstand.
Durch den ersten Auswärtssieg seit 105 Tagen dürfte auch Trainer Florian Kohfeldt seinen Job erstmal nachhaltig gesichert haben, bereits in der Vorwoche war mit einem Dreier gegen Fürth nach zuvor acht Spielen ohne Sieg ein erster Schritt aus der Krise gelungen. Die im Abschluss zu harmlosen Frankfurter rutschen dagegen immer mehr ins Mittelfeld ab, die Europacupplätze rücken in immer weitere Ferne.
Trainer Oliver Glasner scherzte vor dem zweiten Duell mit seinem Ex-Verein über den neuen Wolfsburger Hoffnungsträger Kruse. Um den „stoppen zu können, veranstalten wir ein Pokerturnier und hoffen, dass er teilnimmt“, sagte der Österreicher mit einem Augenzwinkern. Den passionierten Pokerspieler in den Griff bekommen sollte Martin Hinteregger, der den verletzten Abwehrchef Makoto Hasebe vertrat.
Das gelang lediglich in den ersten Minuten gut, auch weil Kruse da kaum Bälle bekam. Denn die Eintracht übernahm die Spielkontrolle, schnürte die Gäste auch ohne den nach einem grippalen Infekt zunächst auf der Bank sitzenden Filip Kostic gleich in der eigenen Hälfte ein.
Rafael Borre (3./6.) brachte den Ball gleich zweimal aus aussichtsreicher Position nicht im Tor unter, Kristijan Jakic (10.) traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz.
Nach einer Viertelstunde konnte der VfL das Spiel vor 10.000 Zuschauern etwas ausgeglichener gestalten. Defensiv stabilisierte sich die Kohfeldt-Elf, zeigte im Spiel nach vorne erste ordentliche Ansätze.
Bei einem Konter rannte Hinteregger Kruse plump auf der Strafraumlinie um, der verwandelte den berechtigten Elfmeter selbst mit etwas Glück. Es war sein sechster Treffer in den vergangenen vier Spielen gegen Frankfurt.
Die SGE ließ sich davon etwas aus dem Rhythmus bringen, die Ungenauigkeiten häuften sich. Lediglich Jesper Lindström (41.) kam vor der Pause noch zu einer guten Chance, doch Koen Casteels parierte stark.
Nach dem Wechsel erhöhten die Hessen den Druck, doch oft fehlte der letzte Pass. Den brachte stattdessen Kruse einmal auf der anderen Seite an, doch Jonas Wind (61.) köpfte Zentimeter vorbei.
Dann kam Kostic ins Spiel und sorgte mit seinen Flankenläufen ein ums andere Mal für Gefahr. Doch die Wolfsburger Dreierkette um den starken Sebastiaan Bornauw bereinigte mehrere brenzlige Situationen.
Text und Fotos: SID
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