Wolfsburg (SID) – Arbeitssieg zum Vereinsjubiläum: Auf den Tag genau 75 Jahre nach seiner Gründung hat der VfL Wolfsburg im DFB-Pokal die zweite Runde erreicht. Der Bundesligist setzte sich gegen den brandenburgischen Pokalsieger Union Fürstenwalde glanzlos mit 4:1 (2:1) durch. Die Partie fand ohne Zuschauer in Wolfsburg statt, weil der Viertligist wegen der erforderlichen Hygienemaßnahmen auf sein Heimrecht verzichtete.
Der Tabellenfünfte der Regionalliga Nordost ging sogar durch einen in der elften Minute von Darryl Geurts verwandelten Foulelfmeter in Führung. Doch die Niedersachsen drehten schon in der ersten Halbzeit durch zwei Tore von Joao Victor (23. und 29.) das Spiel. Und je länger die Begegnung andauerte, desto deutlicher wurde die Überlegenheit der Norddeutschen.
Aber es dauerte exakt eine Stunde, bis Yannick Gerhardt für die endgültige Entscheidung sorgte. Kapitän Joshua Guilavogui (78.) traf zum Endstand. Einen noch höheren Erfolg verschenkte Wolfsburg durch zu viel Unordnung in seinen Aktionen, die dem Außenseiter immer wieder die Gelegenheit gab, sich rechtzeitig zu formieren.
Die Wolfsburger waren zwar spielerisch deutlich überlegen, die Durchschlagskraft in der Offensive indes konnte VfL-Coach Oliver Glasner nicht zufriedenstellen. Immer wieder warfen sich die Amateure in die Torschüsse, zudem war Keeper David Richter mehrfach auf dem Posten. Sichtlich genervt, griff Glasner immer wieder verbal ins Spiel ein.
Dennoch konnte es sich der Österreicher erlauben, mehrere Stammkräfte, darunter auch Torhüter Koen Casteels, zu schonen. Die Wölfe sind nicht nur national gefordert, sondern könnten im Maximalfall bis zum Monatsende auch noch drei Spiele in der Europa-League-Qualifikation bestreiten.
Bereits am Donnerstag geht es für den VfL international mit einem Auswärtsspiel in Tirana beim letztjährigen albanischen Pokalsieger FK Kukesi weiter. 72 Stunden später steht dann das erste Bundesligaheimspiel gegen Bayer Leverkusen auf dem Programm.
Ein Wiedersehen mit einer alten Wirkungsstätte war der Auftritt von Fürstenwalde für Trainer Matthias Maucksch. Der Ex-Profi war Kapitän der VfL-Mannschaft, die 1997 in die Bundesliga aufstieg. Seither sind die Wölfe durchgehend erstklassig.
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