Köln (SID) – Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo kann sich vorstellen, der erste dunkelhäutige Sportdirektor im deutschen Profi-Fußball zu werden. „Es ist doch immer cool, einer der Ersten zu sein. Der Erste wird historisch immer in Erinnerung bleiben. Warum sollte ich das nicht anstreben?“, sagte Aogo im Sport1-Interview.
Der 34-Jährige hatte zuletzt schon in einer Frage-Antwort-Runde bei Instagram erklärt, dass er gerne „der erste dunkelhäutige Sportdirektor in Deutschland wäre“. Es habe ihn gewundert, „dass es bislang noch keinen gab“. Er habe sich aber noch nicht endgültig entschieden, „ob ich in diese Richtung gehen will“.
Aogo betonte, dass er seinen Wunsch aber nicht auf seine Hautfarbe reduzieren oder sich in die Opferrolle begeben wolle: „In allererster Linie sollte die Qualität entscheiden.“
Der langjährige Profi betonte, es sei ein Fakt, „dass es einfach weniger potenzielle dunkelhäutige Sportdirektoren oder Trainer als weiße“ gebe: „Vielleicht gibt es auch viele, die glauben, dass sie diesen Weg aufgrund ihrer Hautfarbe nicht gehen können.“
Während seiner Karriere wurde Aogo mehrmals rassistisch beleidigt. „Jedem ist das schon widerfahren. Auch mir, in Form von Affengeräuschen. Ich habe oft rassistische Rufe von der Tribüne wahrgenommen, wenn ich auf der linken Seite gespielt habe oder einen Einwurf gemacht habe“, sagte Aogo, dessen „wichtigste Botschaft“ lautet: „Rassismus ist nicht zuletzt durch Black Lives Matter mehr denn je ein Thema. Daher bin ich davon überzeugt, dass man Rassismus von unten heraus bekämpfen muss, indem man Perspektiven, Leitbilder und Vorbilder schafft.“
Fotos: SID
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