Düsseldorf (SID) – Auch am Tag danach konnte Nicole Anyomi ihr Debüt im Frauenfußball-Nationalteam noch nicht ganz begreifen. „Ich kann es noch wirklich nicht in Worte fassen“, erzählte die 21 Jahre alte Angreiferin der SGS Essen in einer digitalen Medienrunde am Montag: „Ich war wirklich sehr aufgeregt.“
Beim 2:0 (1:0) im Länderspiel gegen Belgien in Aachen kam Anyomi in der 61. Minute für Klara Bühl in die Partie und setzte mit Dynamik und Übersicht gleich Akzente. Nach dem Abpfiff schaute sie im Teamhotel in Düsseldorf auf ihr Handy, „unzählige“ Glückwünsche waren eingelaufen. Das Trikot werde einen Ehrenplatz bekommen, meinte Anyomi – nachdem sie sich bei Mitspielerin Felicitas Rauch vergewissert hatte, ob sie die Arbeitskleidung überhaupt behalten darf.
Die in Krefeld geborene Stürmerin, deren Mutter aus Ghana und deren Vater aus Togo stammt, genießt jede Minute beim A-Nationalteam. „Ich fühle mich ganz wohl hier“, berichtete Anyomi, „auch auf dem Feld. Es ist schon etwas Besonderes, wenn man mit einer Svenja Huth, Dzsenifer Marozsan oder Sara Däbritz spielen darf.“
Ihr eigenes großes Potenzial zeigte Anyomi bereits in den Junioren-Nationalteams. Mit dem Vereinsfußball begann sie beim SuS Krefeld, über Borussia Mönchengladbach kam sie in die Nachwuchsschmiede der SGS Essen. 2016 debütierte sie für den Revierklub in der Bundesliga.
2020 sollte Anyomi eigentlich mit anderen Juwelen wie Lena Oberdorf und Klara Bühl für Deutschland bei der U20-WM um den Titel kämpfen. Das Turnier fiel jedoch der Coronakrise zum Opfer. „Das war sehr schade“, sagte Anyomi. „Aber ich werde weiter Gas geben und hoffe, dass ich irgendwann eine WM spielen kann.“
Das Kribbeln vor Anpfiff wird vorerst bleiben: „Wenn ich das Nationaltrikot trage und die Hymne höre, werde ich immer noch nervös sein.“ Die Chance auf den nächsten Einsatz bietet sich am Mittwoch (18.30 Uhr/Eurosport), wenn die DFB-Auswahl beim Drei-Nationen-Wettbewerb „Three Nations. One Goal“ gegen die Niederländerinnen um den Turniersieg spielt.
Fotos: SID
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