Ein Konsortium aus Katar hat im Übernahmepoker um den englischen Fußball-Traditionsklub Manchester United ein offizielles Angebot eingereicht.
London (SID) – Ein Konsortium aus Katar unter der Führung von Scheich Jassim bin Hamad Al Thani hat im Übernahmepoker um den englischen Fußball-Traditionsklub Manchester United ein offizielles Angebot eingereicht. Dies teilte das Konsortium am Freitag mit. Über die Höhe der Offerte wurde zunächst nichts bekannt, man werde zu „gegebener Zeit“ darüber informieren.
Jassim bin Hamad Al Thani ist der ältere Bruder von Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani, der 2011 über den Staatsfond Qatar Sports Investments (QSI) bereits den französischen Meister Paris St. Germain erworben hatte. Dem Emir war ebenfalls ein Interesse an ManUnited nachgesagt worden, eine vollständige Übernahme wäre jedoch wegen seines Investments bei PSG nach den aktuellen UEFA-Vorschriften nicht erlaubt. Dieses Reglement würden die Katarer durch den Einstieg von Jassim bin Hamad Al Thani, dem Vorsitzenden der Qatar Islamic Bank, wohl umgehen.
Vor den Katarern hatte das Unternehmen Ineos des britischen Milliardärs Jim Ratcliffe ein Angebot eingereicht. Zudem berichtete die britische Tageszeitung Daily Telegraph von einem Interesse Saudi-Arabiens an der Übernahme des Spitzenklubs. United hat in der Vergangenheit bereits mit Saudi Telecom zusammengearbeitet, dem größten Telekommunikationsunternehmen des asiatischen Landes. Beim Ligarivalen Newcastle besteht das besitzende Konsortium zu 80 Prozent aus dem Staatsfonds von Saudi-Arabien.
Die amerikanische Familie Glazer, die 2005 die Übernahme des 20-maligen englischen Meisters abgeschlossen hatte, gab im November bekannt, dass sie offen für einen Verkauf sei.
Angeblich verlangen die Glazers 5,6 Milliarden Euro, ein Verkauf für diese Summe wäre der teuerste Deal der Sportgeschichte. United hat die Premier League seit 2013 nicht mehr gewonnen und seit 2017 keinen Titel mehr geholt. Derzeit liegt die Mannschaft von Erik ten Hag auf Rang drei in der Tabelle.