Köln (SID) – Helden-Verehrung ist nicht Steffen Baumgarts Sache, und so fand er an dieser launigen Idee auch keinen großen Gefallen. Nach dem 3:1 (0:1) des 1. FC Köln gegen die SpVgg Greuther Fürth wollten einige Fans den Trainer gleich ins Kanzleramt singen. „Jetzt kommen wir alle mal ein bisschen runter“, sagte Baumgart und runzelte die Stirn – dem 49-Jährigen fällt es allerdings zunehmend schwer, die Euphorie rund um den Fast-Absteiger der Vorsaison zu bremsen.
Zwölf Punkte aus sieben Spielen hat der FC gesammelt, das ist der beste Saisonstart seit fünf Jahren. Damals qualifizierte sich Köln am Ende für die Europa League und scheint sich nun zumindest vorerst in ähnlichen Tabellenregionen festzusetzen.
Baumgart ist um Einordnung bemüht. „Wir wissen, was wir an Qualität haben und was uns noch fehlt“, sagte er, „und dass wir einen langen Weg vor uns haben.“
Allerdings war das Spiel gegen den sieglosen Aufsteiger, der mit weiterhin einem Punkt Letzter bleibt, ein interessanter Gradmesser. Köln war klarer Favorit und fand dann fast eine Halbzeit lang nicht zu seinem Spiel. Fürth führte verdient durch Marco Meyerhöfer (7.) und hätte auch mit einem 2:0 in die Pause gehen können.
Dank Sebastian Andersson (50.) und Ellyes Skhiri (55./89.) drehte der FC das Spiel aber in einer starken zweiten Halbzeit. Und dies sei „ein Schritt nach vorn“, von denen Baumgart noch viele sehen will: „Wir haben uns auch vom Gegentor nicht beeindrucken lassen und weiter unseren Plan verfolgt.“
Nun geht es in die Länderspielpause, in diese wird Baumgarts 100. Tag als Trainer des 1. FC Köln fallen. Und eine erste Bilanz falle positiv aus: „Die Jungs machen es gut und marschieren gut.“
Insgesamt, so Baumgart „sehen Sie mich daher lächeln.“ Nur die Sache mit dem Kanzleramt, „die kann noch ein bisschen warten“.
Text und Fotos: SID
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