Präsident Kay Bernstein von Hertha BSC blickt nach dem Einstieg des neuen Investors 777 Partners optimistisch in die Zukunft des Klubs.
Berlin (SID) – Präsident Kay Bernstein vom kriselnden Fußball-Bundesligisten Hertha BSC blickt nach dem Einstieg des neuen Investors 777 Partners optimistisch in die Zukunft des Klubs. „Das ist ein sehr guter Tag für Hertha BSC. Wir sind sehr froh und wollen den Berliner Weg weitergehen, dabei aber demütig sein und uns auf das Wesentliche besinnen“, sagte Bernstein bei der Vorstellung des neuen Geldgebers am Montag.
Im diesem Zuge verkündete Bernstein auch das Ende des „Big City Club“ – ein Begriff, den der vorherige Investor Lars Windhorst und Ex-Trainer Jürgen Klinsmann geprägt hatten. „Wir wollen das Label ein für alle Mal beerdigen und diesen Größenwahn beenden“, sagte Bernstein. Der neue Geldgeber 777 soll laut Bernstein dabei auch schon in die vorangegangene Transferphase und die Entlassung von Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic involviert gewesen sein.
Die US-amerikanischen Investmentfirma übernimmt alle Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, die bisher im Besitz von Windhorst und seinem Unternehmen Tennor Holding waren (64,7 Prozent) – wie 777-CEO Josh Wander bestätigte, umfasst das Investitionsvolumen insgesamt 100 Millionen Euro. Das Geld sei ein „zentraler Baustein für die Lizenzierung“, sagte Geschäftsführer Thomas E. Herrich. Am Mittwoch müssen die Herthaner die Unterlagen für die kommenden Saison bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) einreichen.
„Es ist ein unglaublicher Moment, bei diesem Klub mit dieser großen Tradition einzusteigen“, sagte Wander, der von einem „langen Prozess“ sprach. Hertha ist der siebte Fußballklub, in den das Unternehmen aus Miami investiert – die US-Amerikaner sind bereits am FC Genua in Italien, Vasco da Gama in Brasilien, Standard Lüttich in Belgien, Red Star FC in Frankreich, FC Sevilla in Spanien und Melbourne Victory FC in Australien beteiligt.
Das Investment der US-Amerikaner ist für die Berliner bitter nötig. Das Geschäftsjahr 2021/22 hatte die Profiabteilung des Klubs mit einem Minus von 79,75 Millionen Euro abgeschlossen, auch in den vorigen Jahren wirtschafteten die Berliner über ihren Verhältnissen – trotz der geflossenen 375 Millionen Euro von Windhorst. „Jeder im Verein hat die Sehnsucht, wieder zur Ruhe zu kommen“, sagte Bernstein.