Der 27. Spieltag der 1. Bundesliga hat im Abstiegskampf einige Überraschungen mit sich gebracht: Der VfB Stuttgart konnte mal wieder durch ein spätes Tor wichtige Punkte gegen den direkten Konkurrenten aus Augsburg einfahren.
Arminia Bielefeld hat mit 0:4 und ohne Chance gegen den 1. FSV Mainz 05 verloren. Hertha BSC konnte im ersten Spiel unter Magath überzeugen und dem direkten Abstiegsplatz durch ein 3:0 entkommen.
FanQ hat Fußballfans in Deutschland befragt, ob die Luft für Bielefelds Trainer Frank Kramer noch einmal eng werden könnte und ob die Berliner unter Magath an den kürzlichen Erfolg in den nächsten Spielen anknüpfen können.
Hertha BSC überholt Arminia Bielefeld in der Tabelle
Für Frank Kramer und Arminia Bielefeld lief das Wochenende nicht wie gewünscht. Beim Auswärtsspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 war die Kramer-Elf von Anfang an unterlegen und sah sich schon nach nur 28 Sekunden einem 0:1-Rückstand entgegen. Silvan Widmer wurde auf der rechten Seite freigespielt und konnte den einlaufenden “Jonny“ Burkardt punktgenau bedienen, der nur noch an Ortega vorbeischieben musste.
Nach einer Viertelstunde fiel schon das vermeintliche 2:0 für den Gastgeber, doch Bielefelds Schlussmann konnte Niakhatés Kopfball rechtzeitig auf der Linie festhalten, wie der Videobeweis später zeigte. Schiedsrichter Felix Zwayer erhielt zuvor ein falsches Signal von der Torlinientechnologie, dass der Ball die Linie überschritten hatte. Die Mainzer blieben dennoch weiterhin am Drücker und scheiterten sowohl vor, als auch nach der Pause durch Dominik Kohr und Jonathan Burkardt an der Latte. Trotzdem konnten die Rheinland-Pfälzer noch verdientermaßen auf 4:0 gegen eine schwache Bielefelder Defensive erhöhen.
Ganze drei Elfmeter bekam die Mannschaft von Bo Svensson zugesprochen, zwei verursacht von Manuel Prietl, einer von Andrade. Dabei sorgten Niakhaté (65.), Burkardt (75.) und Ingvartsen (79.) für ein Novum in der Bundesliga: Noch nie gab es drei verschiedene Elfmetertorschützen innerhalb einer Partie.
Für den Spielverlauf waren die Elfmeter sehr bezeichnend. Die Mannschaft von Frank Kramer kam nie richtig ins Spiel und lief dem Gegner immer nur hinterher. Die einzige echte Möglichkeit hatte Patrick Wimmer kurz vor der Pause, als sein Schuss aus zentraler Position knapp am linken Pfosten vorbeirauschte. „Wir haben einfach ganz viele Dinge schlecht gemacht“, wurde Kramer nach dem Spiel von Vereinsseite aus zitiert.
Luft für Kramer wird dünner
Für die Ostwestfalen ist es die nächste Niederlage im Abstiegskampf, nur ein Spiel aus den letzten sieben konnte man gewinnen. Deswegen denken auch 71,2% der Fußballfans in Deutschland, dass die Luft für Frank Kramer noch einmal dünn werden könnte. 18,0% der Befragten sind hingegen anderer Meinung und sehen seine Position als gesichert an. Der Druck auf den Verein wächst jedenfalls, da die Arminen auf den 17. Tabellenplatz abgerutscht sind.
Grund dafür ist ein Sieg der Berliner Hertha, die im ersten Spiel unter Trainer Felix Magath verdient mit 3:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim gewinnen konnte und auf den Relegationsplatz vorgerückt ist. Zwar konnte der 68-jährige wegen eines positiven Coronatests noch nicht an der Seitenlinie stehen, dafür aber sein Co-Trainer Mark Fotheringham, der mit seiner Energie sowohl die Fans, als auch die Spieler begeisterte.
„Der ist Wahnsinn, der Typ“, sagte Innenverteidiger Niklas Stark nach dem Spiel über den Schotten, der einen couragierten Beginn seiner Mannschaft sah. Hertha kam gut in die Zweikämpfe und hatte in der Anfangsphase die besseren Chancen durch Marco Richter und Ishak Belfodil. Doch in der 25. Minute mussten die Hauptstädter kurz durchatmen, nachdem Bruun Larsen frei vor Schwolow zum Abschluss kam, aber deutlich über das Tor verzog. Von dort an waren die Kraichgauer eigentlich besser im Spiel, dennoch ging die “Alte Dame“ vor der Pause durch einen Kopfball von Niklas Stark (39.) in Führung.
Wie schon vor der Begegnung ließ sich Felix Magath in der Halbzeit zur Mannschaft aus seinem Hotelzimmer schalten. „Die Halbzeit war ruhig, er hat uns runtergebracht und wusste genau, was er sagt“, erklärte Marco Richter nach der Partie. Anscheinend traf der 68- jährige die richtigen Worte, da seine Mannschaft, trotz spielerischer Nachteile, weiterhin gut gegen die Sinsheimer verteidigte.
In der 62. Spielminute konnten die Berliner durch Belfodil ihre Führung ausbauen, wieder nach einer Standardsituation. Nachdem die Mannschaft von Sebastian Hoeneß den Anschlusstreffer durch Bruun Larsen (66.) und Dabbur (67.) versäumte, setzte der Franzose Lucas Tousart (74.) erneut nach einem Standard den Schlussstrich für die Berliner.
Hoffnung für Hertha BSC Berlin?
Damit konnten die Hauptstädter nicht nur den ersten Sieg unter Felix Magath und Mark Fotheringham feiern, sondern auch den ersten Dreier im Kalenderjahr 2022. „Es ist ein wunderbarer Anfang“, sagte der Nachfolger von Tayfun Korkut am Sonntag im Interview mit dem “kicker.“ 62,4% der Fans denken, dass die “Alte Dame“ unter Felix Magath auf diesen Erfolg aufbauen kann. 23,4% der Umfrageteilnehmer glauben jedoch nicht daran. Als nächster Gegner steht jedenfalls Bayer Leverkusen auf dem Programm, die ihren dritten Platz weiter festigen wollen.
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