Köln (SID) – Es sollte eine „Europameisterschaft der Klubs“ werden und ist heute als Champions League der prestigeträchtigste Vereinswettbewerb im Weltfußball. Die erste Auflage des Europapokals der Landesmeister ging an Real Madrid, das sich im Finale gegen Stade Reims mit 4:3 (2:2) durchsetzte. Das weiße Ballett krönte sich am 13. Juni 1956 im Pariser Prinzenpark zu Europas Königen.
Dass dieser kontinentale Wettbewerb überhaupt stattfand, ist zu großen Teil Gabriel Hanot zu verdanken. Der französische Journalist hatte einem spannenden Freundschaftsspiel zwischen den Wolverhampton Wanderers und Honved Budapest (3:2) beigewohnt und sich in die Idee verliebt, künftig einen europäischen Meister unter allen nationalen Titelträgern der Europäischen Fußball-Union (UEFA) zu küren.
Der englische Fußball, der vor 1956 seine Mannschaften nach internationalen Erfolgen gerne als „Weltmeister“ feierte, versagte die Teilnahme am ersten Landesmeister-Cup – Gwardia Warschau komplettierte das 16-köpfige Teilnehmerfeld.
Auf dem Weg ins Finale bezwang Real um seinen Starspieler Alfredo Di Stefano den italienischen Renommierklub AC Mailand, der zuvor den 1. FC Saarbrücken ausgeschaltet hatte. Der FCS trat für das damals noch unabhängige Saarland an.
Im Endspiel vor knapp 40.000 Zuschauer sorgten Di Stefano (14.), Hector Rial (30./79.) und Marguitos (37.) nach zweimaligem Rückstand für den Sieg der Madrilenen. Auch die nächsten vier Ausgaben gingen an Real, ehe Benfica Lissabon 1961 den Siegeszug stoppte.