Bremen (SID) – Elfte Heimniederlage und immer weniger Hoffnung: Für Werder Bremen rückt der zweite Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte immer näher. Die Hanseaten um Trainer Florian Kohfeldt verloren das Nordduell gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:0). Der Rückstand auf den rettenden 15. Tabellenplatz beträgt nach dem 30. Spieltag sechs Punkte, auf den Relegationsplatz fehlen den Hanseaten drei Zähler.
Torjäger Wout Weghorst sorgte in der 82. Spielminute per Kopf für den entscheidenden Treffer der Wölfe. Die Gäste schoben sich durch den Erfolg in der Tabelle wieder auf den sechsten Platz vor und untermauerten ihren Anspruch auf eine erneute Qualifikation für die Europa League. In den vergangenen vier Jahren hatte der VfL an der Weser regelmäßig verloren.
In den ersten 45 Minuten genügte das Duell nur selten Bundesligaansprüchen. Viele Stockfehler auf beiden Seiten kennzeichneten zu diesem Zeitpunkt die zerfahrene Partie. Und da die Teams in der Offensive kaum etwas zustande brachten, blieben klare Einschussmöglichkeiten absolute Mangelware.
Werder-Torhüter Jiri Pavlenka verhinderte in der 13. Minute zunächst noch den zwölften Saisontreffer von Weghorst. Der Niederländer war nach einem Pass von Maximilian Arnold seinem Bewacher Milos Veljkovic entwischt. In der 31. Minute scheiterte der Japaner Yuya Osako am Wolfsburger Schlussmann Koen Casteels.
Bei den Platzherren machte sich das Fehlen von Milot Rashica deutlich bemerkbar. Der torgefährliche Flügelstürmer war wegen einer Verletzung am Sprunggelenk nicht einmal auf der Bank. In vorderster Reihe versuchte es Werder-Trainer Kohfeldt wieder einmal mit Joshua Sargent, doch der US-Amerikaner tat sich gegen die Wolfsburger Abwehr schwer.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig am Spielverlauf – von einem heftigen Gewitterschauer abgesehen. Die Platzherren bemühten sich um mehr Angriffsdruck, kamen jedoch meistens nur bis zur Strafgrenze. Kohfeldt reagierte und ersetzte Philipp Bargfrede durch die Offensivkraft Fin Bartels (61.). Auch Leonardo Bittencourt (ab 75.) sollte für mehr Power sorgen.
Aber auch VfL-Coach Oliver Glasner sah sich veranlasst, seine vordere Reihe durchzumischen und zu stärken. Als zweiter Stoßstürmer neben Weghorst rückte Daniel Ginczek ins Sturmzentrum (64.).
Der starke Regen trug nicht dazu bei, die Spielqualität in der Schlussphase noch zu erhöhen. Werder kämpfte verzweifelt, konnte aber nicht mehr zurückschlagen.