Leverkusen (SID) – Den Eintrag in die Geschichtsbücher hatte sich Florian Wirtz vermutlich auch anders vorgestellt. Kein großer Jubel, ein kurzes Abklatschen mit Charles Aranguiz, und schon ging es mit versteinerter Miene zurück in die eigene Hälfte. Der traumhafte Schlenzer des Jungstars von Bayer Leverkusen zum 2:4 änderte zwar nichts mehr an der Niederlage gegen Bayern München – mit seinem ersten Bundesligatreffer stellte Wirtz aber immerhin Nuri Sahin in den Schatten.
Mit 17 Jahren und 34 Tagen schwang sich das Toptalent zum jüngsten Torschützen der Bundesliga-Historie auf und befeuerte dadurch die Vergleiche mit dem vier Jahre älteren Shootingstar Kai Havertz. Sein erster Treffer dürfte ein Vorgeschmack auf das sein, worauf sich die Werkself in Zukunft freuen kann: eine Menge Spielwitz, starke Technik und große Spielintelligenz.
Bayer-Trainer Peter Bosz lobte zwar verhalten, bezeichnete den Auftritt gegen den Rekordmeister aber aufgrund einiger Ballverluste zugleich als Lehrstunde für Wirtz. Und auch wenn sein Coach die Euphorie bremste, zeigte Wirtz am Abend dann doch noch seine Freude über das historische Ereignis. Es sei zwar nicht das beste Ergebnis, aber er sei sehr glücklich über den Treffer, schrieb Wirtz nach dem Spiel in den Sozialen Medien.