Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich klar gegen die Gründung einer Super League im Fußball positioniert.
Köln (SID) – Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich klar gegen die Gründung einer Super League im Fußball positioniert. „Wer den Fußball liebt, ist gegen eine Super League“, sagte die SPD-Politikerin dem kicker: „Es ist unsolidarisch, wenn sich Klubs aus offenen Wettbewerben verabschieden und immer gieriger nur noch auf das ganz große Geld zielen.“
Das Konzept der Super League als „geschlossener Zirkel“ widerspreche „dem Geist des Sports völlig“, erklärte Faeser. Gerade in schwierigen Zeiten könne der Sport vereinen und dürfe nicht spalten. „Wer sich völlig abkoppelt, verliert die Fans, die Leidenschaft und den Rückhalt“, sagte Faeser.
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg verhandelt seit Montag, ob die Europäische Fußball-Union (UEFA) und der Weltverband FIFA ihre „marktbeherrschende Stellung“ bei der Organisation von Wettkämpfen internationaler Klubs missbrauchen. Dazu soll festgestellt werden, inwiefern das Sportmodell der Verbände mit dem europäischen Wettbewerbsrecht konfrontiert.
Dabei wird auch ein Prozessbevollmächtigter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, das für EuGH-Themen zuständig ist, teilnehmen und eine mit dem Bundesinnenministerium abgestimmte Stellungnahme abgeben. Bis zu einem Urteil könnte es nach der Anhörung noch mehrere Monate dauern.
Im April 2021 hatten zwölf europäische Topklubs die Gründung einer Super League als Konkurrenzwettbewerb zur Champions League der UEFA verkündet. Nach Protesten vor allem auch der Fans zogen sich bis auf Juventus Turin, Real Madrid und den FC Barcelona alle Vereine von dem Vorhaben zurück.
Bild: Innenministerin Feaser gegen Super League (© AFP/SID/ANDRE PAIN)