Fanverbände haben vor Verhandlungsbeginn des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) nochmals ihre Ablehnung bezüglich einer Super League deutlich gemacht.
Luxemburg (SID) – Fanverbände aus rund 15 europäischen Ländern haben vor Verhandlungsbeginn des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) nochmals ihre Ablehnung bezüglich einer Super League deutlich gemacht. „Das Projekt ist ein Konzept eines Milliardärs. Es ist von Natur aus wettbewerbsfeindlich“, hieß es in einem offenen Brief. Eine Super League sei „eine existenzielle Bedrohung für den europäischen Fußball“.
Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem auch Fangruppen aus Deutschland, England oder Spanien. Bei Umsetzung der Idee würden „Schlüsselprinzipien, auf denen das europäische Modell basiert, wie sportliche Verdienste, Auf- und Abstieg, Qualifikation für Europa über den Erfolg (in Wettbewerben auf nationaler Ebene) und finanzielle Solidarität“ ausgelöscht, betonten die Anhänger.
Der EuGH in Luxemburg verhandelt ab Montag, ob die Europäische Fußball-Union (UEFA) und der Weltverband FIFA ihre „marktbeherrschende Stellung“ bei der Organisation von Wettkämpfen internationaler Klubs missbrauchen.
Dazu soll festgestellt werden, inwiefern das Sportmodell der Verbände mit dem europäischen Wettbewerbsrecht konfrontiert. Bis zu einem Urteil könnte es nach der Anhörung noch mehrere Monate dauern.
Im April 2021 hatten zwölf europäische Topklubs die Gründung einer Super League als Konkurrenzwettbewerb zur Champions League der UEFA verkündet. Nach Protesten vor allem auch der Fans zogen sich bis auf Juventus Turin, Real Madrid und den FC Barcelona alle Vereine von dem Vorhaben zurück.
In ihrem offenen Brief forderten die Fanverbände nun auch nochmals alle Anhänger auf, die Bürgerinitiative „Win it on the Pitch“ zu unterzeichnen. Mit dieser wird die Europäische Kommission dazu auffordert, „die Integrität des europäischen Fußballs zu schützen“.
Bild: Fanverbände lehnen Super League weiter ab (© AFP/SID/MICHAELA REHLE)