Die Eintracht-Anhänger können aufatmen: Die Frankfurter kommen nach den Vorkommnissen rund um das Rückspiel des Europa-League-Halbfinals bei West Ham United mit einem blauen Auge davon. So urteilte die UEFA zwar, dass die Hessen ihr nächstes Heimspiel auf europäischer Bühne unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchführen müssen, allerdings gestand man dem Europa-League-Sieger eine Bewährungsfrist von zwei Jahren zu, sodass der Champions-League-Auftakt doch vor heimischem Publikum stattfinden kann. FanQ hat deshalb die deutschen Fußballfans befragt, wie sie zu dieser Entscheidung stehen.
Erstes Champions-League-Spiel der Frankfurter-Vereinsgeschichte findet vor Zuschauern statt
Die Bewährungsstrafe bedeutet konkret, dass das Urteil für die Fans zunächst keine Folgen hat. Sollte sich in den nächsten zwei Jahren jedoch ein ähnlicher Fehltritt auf europäischer Ebene ereignen, droht der Eintracht ein Geisterspiel in einem internationalen Wettbewerb. Die Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer der UEFA hat zudem eine Geldstrafe in Höhe von 80 000 Euro ausgesprochen,
Der europäische Verband reagiert damit auf die Vorfälle vom 05. Mai 2022, als die SGE-Anhänger im Rückspiel des Europa-League-Halbfinals gegen West Ham United unmittelbar nach dem Abpfiff den Platz stürmten. Darüber hinaus wurden Gegenstände geworfen und Pyrotechnik abgebrannt.
Die Hessen, die schließlich auch das Finale gegen die Glasgow Rangers gewinnen konnten, starten in der kommenden Spielzeit als Europa-League-Sieger zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in der Champions League. Außerdem wird die SGE im August in Helsinki gegen den amtierenden Champions-League-Sieger Real Madrid um den UEFA-Supercup spielen. Nach dem Bewährungsurteil kann die Eintracht also auf die Unterstützung ihrer Anhänger zählen.
Die Geschehnisse rund um den Frankfurter Finaleinzug sind jedoch kein Einzelfall. Egal, ob beim Last-Minute-Klassenerhalt in Stuttgart, dem Aufstiegsjubel auf Schalke oder im Rahmen der Europapokaleuphorie in Köln: Bei vielen entscheidenden Spielen im Saisonendspurt konnte man ähnliche Bilder beobachten. Fans rannten nach dem Schlusspfiff in Strömen auf den Platz, um ihrer Freude Ausdruck zu verleihen und mit ihren Helden zu feiern.
Das Comeback dieses Trends wird allerdings aufgrund der hohen Verletzungsgefahr von vielen Seiten kritisch gesehen. So forderte zum Beispiel Heribert Bruchhagen, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der SGE, bei „Sky 90“ aufgrund der großen Gefahr eine „konzentrierte Aktion der Vereine nach den Maßgaben der Vernunft im Zusammenspiel mit den Stehplatzfans“, um einer Tragödie vorzubeugen.
„DFL und DFB müssen sehr gut darüber nachdenken, bevor es zu einer Katastrophe kommt, wie man damit umgehen will. Wir dürfen keine Gräben mehr machen, vielleicht auch die Zäune abschaffen. Dann ist die Gefahr, dass eine Katastrophe passiert, geringer. Oder man schließt sich zusammen und kommt zu dem Ergebnis, dass die Spieler nicht mehr auf dem Rasen bleiben dürfen.“
FanQ hat die Fußballfans in Deutschland nach dem UEFA-Urteil befragt, ob eine Bewährungsstrafe die richtige Entscheidung des europäischen Fußballverbandes sei
Die große Mehrheit von 81,63 % halten die Sanktionen für angemessen, wohingegen nur etwa jeder Zehnte (10,20 %) findet, dass die UEFA härter hätte durchgreifen sollen.
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