Als Partykönig ist Jupp Heynckes wahrlich nicht bekannt. Doch als das historische Triple mit Bayern München am 1. Juni 2013 nach einem 3:2 im Pokalfinale in Berlin gegen den VfB Stuttgart und damit eine Saison der Superlative perfekt war, ließ es auch der damals 68-Jährige so richtig krachen.
Die Mannschaft um Kapitän Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger wollte ihm, „dem Alten, nochmal einen schönen Abschied bereiten. Also bin ich mitgekommen in diese Berliner Diskothek, es war eng, stickig und richtig laut. Und trotzdem war es eine traumhafte Nacht“, sagte der Trainer im Rückblick auf jenen legendären Abend.
Frühzeitig hatte der Rekordmeister 2013 den nationalen Titel gefeiert – und das mit 25 (!) Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund. In Wembley gelang den Bayern dann dank Siegtorschütze Arjen Robben im deutsch-deutschen Champions-League-Finale gegen den BVB (2:1) die Wiedergutmachung für die bittere Pleite im „Finale dahoam“ 2012 gegen den FC Chelsea – ehe sie ein herausragendes Jahr mit dem Pokaltriumph krönten.
Es war das erste – und bislang einzige – Triple einer deutschen Fußball-Mannschaft. Überhaupt gab es dies in der langen Geschichte des europäischen Fußballs bisher nur acht Mal. Selbst „Kaiser“ Franz Beckenbauer, Mitglied der legendären Bayern-Elf der 1970er-Jahre, sprach ehrfurchtsvoll von „der besten Mannschaft, die der FC Bayern jemals hatte“.
Das sei ein „Wahnsinnsjahr“ gewesen, schwärmte der ehemalige Präsident Uli Hoeneß zuletzt erst wieder: „2013 ist in die Geschichte eingegangen.“ Allerdings, betonte Hoeneß, könne er sich „nicht vorstellen, dass das wiederholbar ist“.
War es bislang auch noch nicht. Das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal haben die Bayern seither immerhin noch drei Mal gewonnen (2014, 2016, 2019). In der Königsklasse aber war spätestens im Halbfinale Schluss.
SID