Freiburg (SID) – Union Berlin hat dem SC Freiburg einen herben Schlag im Kampf um die Königsklasse verpasst und sich dabei erneut das Europacup-Ticket gesichert. Die gnadenlos effektiven Köpenicker von Trainer Urs Fischer gewannen am vorletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 4:1 (3:0) beim Sport-Club. Union ist nächste Saison damit zum zweiten Mal nacheinander auf europäischer Bühne dabei.
Grischa Prömel (11.), Christopher Trimmel (30.), Sheraldo Becker (41.) und Andras Schäfer (90.) trafen für die Berliner. Die Mannschaft von Christian Streich, die durch Lucas Höler (59., nach Videobeweis) nur zum Ehrentreffer kam, besitzt am letzten Spieltag dennoch Chancen auf die Qualifikation zur Champions League. Am Sonntag könnte Verfolger RB Leipzig zunächst aber Platz vier zurückerobern.
Auf Rechenspiele hatte Streich vor der Partie verzichtet. „Ich möchte nicht nervös, sondern gelassen sein“, sagte er, nachdem der Sport-Club bereits in der Vorwoche den Einzug in den Europacup gesichert hatte. Im Vergleich zum Spektakel in Hoffenheim (4:3) wechselte Streich einmal, Woo-Yeong Jeong startete für Manuel Gulde.
Die Breisgauer legten im letzten Heimspiel der Saison vor 34.700 Fans verhalten los. Dass es um viel ging, war Streichs Elf zu Beginn anzumerken. Union machte einen besseren Eindruck – und belohnte sich früh. Maximilian Eggestein klärte an den eigenen Pfosten, Prömel staubte ab.
Die Berliner, bei denen Andreas Luthe im Tor stand, nachdem sich Frederik Rönnow beim Aufwärmen verletzt hatte, lauerten danach auf Konter. Bei einem der schnellen Gegenangriffe war Kapitän Trimmel zur Stelle. Zuvor war der vermeintliche Ausgleich durch Höler (23.) nach Videobeweis wegen eines Handspiels zurückgenommen worden.
Der Freiburger Druck verpuffte mit dem zweiten Gegentreffer. Stattdessen war die Abwehr um Nico Schlotterbeck, der in dieser Woche seinen Wechsel zu Borussia Dortmund bekannt gegeben hatte, gefordert. Becker aber hängte die SC-Verteidiger ab und vollendete trocken. Streich tobte derart an der Seitenlinie, dass er Gelb sah.
Der SC-Trainer reagierte und brachte Joker Nils Petersen zur zweiten Hälfte. Die Freiburger kamen mit Wut im Bauch aus der Kabine, sodass sich ein intensives Spiel mit klaren Vorteilen für die Heimelf entwickelte. Zunächst verpasste Höler (51.) noch den Anschluss, bei seinem Treffer kurz darauf stand er nicht im Abseits.
Freiburg bemühte sich weiter, fand aber zu selten gefährlich vor das Union-Tor. Die Gäste dagegen verwalteten die Führung und investierten nicht mehr viel in der Offensive, bis der eingewechselte Schäfer traf.
Text und Fotos: SID