Bochum (SID) – Arminia Bielefeld taumelt dem achten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga entgegen. Der Tabellenvorletzte verlor beim Aufsteiger VfL Bochum 1:2 (1:1) und muss nach zehn Spielen in Folge ohne Sieg auf Schützenhilfe des alten und neuen Meisters Bayern München hoffen. Sollte der Rekordchampion nach seinem Party-Trip nach Ibiza am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen den VfB Stuttgart verlieren, wäre der erneute Sturz der Ostwestfalen in die Zweitklassigkeit schon vor dem Saisonfinale nicht mehr zu verhindern.
Joakim Nilsson (35.) glich zwar für die Arminia zwischenzeitlich zum 1:1 aus. Doch ein Eigentor von George Bello (89.) besiegelte die 16. Niederlage. Der Rückstand auf den Tabellen-16. Stuttgart beträgt weiter zwei Punkte. Selbst ein Sieg im letzten Spiel gegen RB Leipzig würde nur reichen, wenn der VfB leer ausgeht. Durch die Bielefelder Niederlage steht zudem fest, dass Hertha BSC nicht mehr direkt absteigen kann.
Sebastian Polter (22.) hatte die bereits geretteten Bochumer in Führung gebracht. Eine Woche nach dem 4:3-Triumph bei Borussia Dortmund und der rauschenden Feier zum Klassenerhalt verabschiedete der VfL vor dem Anpfiff gleich elf Spieler, deren Verträge auslaufen. „Ich bin sicher, dass der eine oder andere, der heute einen Blumenstrauß bekommt, auch in der nächsten Saison hier spielen wird“, sagte Sportchef Sebastian Schindzielorz bei DAZN: „Die Gespräche laufen.“
Von einem Bochumer Kater nach der Party war überhaupt nichts zu sehen. Die Gastgeber begannen offensiv und engagiert. Zunächst scheiterte Polter per Kopf an Bielefelds Keeper Stefan Ortega (2.), dann setzte Gerrit Holtmann einen Kopfball aus fünf Metern knapp über das Tor (3.).
Die Arminia, die gerne die Planungssicherheit des VfL hätte, hielt sich erst einmal zurück. Trainer Marco Kostmann hatte angekündigt, nicht „von der ersten Minute all-in gehen“, aber „mit zunehmender Spielzeit das Risiko erhöhen“ zu wollen. Die klaren Chancen hatte weiter Bochum: Ortega wehrte gleich zwei Schüsse von Milos Pantovic mit Glanzparaden ab (13./15.). Erst hinter der Linie erwischte der Torhüter Polters Kopfball nach Pantovic-Flanke.
Die Gäste tauchten nur selten in der Nähe des Bochumer Strafraums auf. Ein Distanzschuss von Masaya Okugawa genau in die Arme von VfL-Keeper Manuel Riemann war die erste Annäherung (33.). Umso überraschender der Ausgleich: Nach einem Freistoß von Gonzalo Castro traf Nilsson völlig frei per Kopf.
Nach dem Seitenwechsel agierten die Bielefelder zunächst weiter abwartend. Von unbedingtem Siegeswillen war wenig zu sehen. Die Gastgeber hatten weiter mehr vom Spiel – und wurden kurz vor Schluss belohnt.
Text und Fotos: SID