Geschäftsführer Fredi Bobic von Hertha BSC hat die Trikot-Demütigung durch die eigenen Fans nach dem verlorenen Stadtderby gegen Union Berlin (1:4) verurteilt.
„Enttäuschung und Frust nach so einem Spiel – alles verständlich. Aber die Jungs aufzufordern, das Trikot abzugeben, weil sie es nicht wert sind, dieses Trikot zu tragen – da wird aus meiner Sicht eine Linie überschritten“, sagte Bobic am Sonntag beim Sport1-Doppelpass: „Das ist nicht okay.“
Bobic erinnerte in diesem Zusammenhang auch an eine Aktion im Januar von rund 80 Hertha-Ultras, die das eigentlich nicht-öffentliche Training mit einem bedrohlichem Verhalten gestört hatten. „Das war kein Trainingsbesuch, das war ein Aufmarsch. Das geht halt nicht“, sagte Bobic: „Es gibt diese Gruppierungen, die nehmen sich auch einiges raus.“
Solche Aktionen seien zudem kontraproduktiv, betonte der Geschäftsführer. „Das macht was mit den Spielern – aber auf jeden Fall nichts Positives“, meinte Bobic.
Ähnlich sah es Unions Sportchef Oliver Ruhnert. „Wie willst du für die letzten fünf entscheidenden Spiele den Fokus behalten, wenn du Angst spürst? Das ist sicher der denkbar schlechteste Ratgeber“, sagte Ruhnert, der speziell auf Hertha-Profi Suat Serdar hinwies. Der Mittelfeldspieler habe so etwas „eins zu eins“ schon letzte Saison bei Absteiger Schalke 04 erlebt.
Text und Fotos: SID