Wolfsburg (SID) – Der Sportliche Leiter Ralf Kellermann vom deutschen Meister VfL Wolfsburg hat nur bedingt Verständnis für die Kritik an der Fortsetzung der Fußball-Bundesliga der Frauen. „Nachvollziehbar für mich sind Äußerungen, dass keine Chancengleichheit herrscht am ersten Spieltag des Restarts. Die kann es in dieser Situation auch gar nicht geben“, sagte Kellermann dem SID: „Ansonsten habe ich für diese Aussagen wenig Verständnis, weil wir seit Wochen vom DFB sehr gut abgeholt worden sind. Alle Vereine wussten im Detail, unter welchen Bedingungen der Restart nur möglich ist.“
Die Bundesliga setzt ihren Ligabetrieb nach der Corona-Pause am Wochenende fort. Zuletzt gab es aus mehreren Klubs jedoch kritische Stimmen etwa bezüglich der einwöchigen Quarantäne, in die sich die Mannschaften begeben müssen. Dies sei für einige Spielerinnen hinsichtlich ihres Berufes oder Studiums schwer umsetzbar.
Kellermann gibt zu bedenken, dass schon seit mehreren Wochen klar war, dass die einwöchige Quarantäne fester Bestandteil des Konzepts ist. „Es gibt viele Videokonferenzen mit allen Vereinen, bei der ersten Abstimmung waren elf Vereine für die Fortsetzung, es gab nur eine Enthaltung. Das war der 1. FC Köln, aber nicht aus Angst vor Corona, sondern wegen der Vielzahl an Spielen“, so der 51-Jährige: „Köln hat schließlich noch zwei Nachholspiele. Diese Bedenken kann ich nachvollziehen.“
Wenn er nun „aber Spielerinnen und Trainer von anderen Vereinen höre, die ihre Bedenken äußern, dann hätte ich dafür absolutes Verständnis. Aber nur dann, wenn man diese Bedenken schon mal im Vorfeld vorgetragen und nicht erst zwei Tage vor dem ersten Spiel geäußert hätte.“ Zeit genug habe es dafür gegeben. Am Freitag (14.00 Uhr/DFB-TV) eröffnet Spitzenreiter Wolfsburg nun den Restart mit dem Heim-Geisterspiel gegen die Kölnerinnen.