Dortmund (SID) – Sebastian Kehl will in seiner künftigen Rolle als Sportdirektor dem Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund „einen neuen Impuls geben, neue Energie im Team kreieren, ein paar verkrustete Strukturen im Kader aufbrechen, neuen Konkurrenzkampf anheizen“. Dies sagte der 42-Jährige, der am 1. Juli zum Nachfolger von Michael Zorc aufsteigt, im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
„Ein ‚Einfach weiter so‘, das habe ich vor ein paar Wochen schon mal gesagt, kann es nicht mehr geben“, führte der bisherige Lizenzspielerchef aus: „Und dafür braucht man ein paar neue, frische Spieler, die die Dynamik innerhalb der Mannschaft verändern.“
Generell suche der BVB auf dem Transfermarkt nach Geschwindigkeit im Offensivbereich und einer gewissen Torgefährlichkeit, „zumal wir ja nicht ausschließen können, dass wir Erling Haaland letztlich doch verlieren“.
Bezüglich des norwegischen Torjägers Haaland (21), der den BVB angeblich für eine festgeschriebene Ablöse von 75 Millionen Euro im Sommer verlassen kann, betonte Kehl: „Es gibt zu Erling wirklich nichts Neues. Kein Verein ist an uns herangetreten.“ Dass es aber „nicht mehr ewig dauern wird, bis Haalands Zukunft entschieden wird, ist ja klar“.
Auf einen radikalen Umbau nach der Saison wollte sich Kehl nicht festlegen: „Über allem steht: Borussia Dortmund steht zu seinen Verträgen. Deshalb muss ich auch sagen: Kann sein, dass uns am Ende nur zwei Spieler verlassen.“ Es könne „gut sein und ist sogar wahrscheinlich, dass es mehrere Transferperioden dauern wird, um unsere Vorstellungen umzusetzen.“
Dass der BVB in Marco Rose bereits den richtigen Trainer für diese Vorstellungen gefunden hat, steht für den Vizeweltmeister von 2002 außer Frage. Roses Fußball-Philosophie sei beim Tabellenzweiten „bisher vielleicht noch gar nicht so richtig angekommen, weil sie es nicht konnte. Aber das wird kommen“, so Kehl, der mittelfristig auch wieder mehr Dortmunder in der deutschen Nationalmannschaft sehen möchte.
Dies müsse „der BVB-Anspruch sein“, meinte der 42-Jährige: „Bei uns gibt es ja einige, die schon bei Hansi Flick waren. Die müssen sich sicher steigern, um da wieder hinzukommen.“ Für die jüngsten Länderspiele gegen Israel und in den Niederlanden war Julian Brandt der einzige nominierte Dortmunder.
Text und Fotos: SID