Union Berlin hat nach der Pleite im Stadtderby einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga erkämpft. Am Mittwochabend rang das Team von Trainer Urs Fischer dem direkten Konkurrenten FSV Mainz 05 trotz längerer Unterzahl ein 1:1 (1:1) ab. Für die Köpenicker steht nach zuletzt zwei Niederlagen ohne eigenes Tor zumindest der erste Punktgewinn in der Coronazeit zu Buche. Die Mainzer liegen mit 28 Zählern weiter drei Punkte hinter den Berlinern.
U21-Nationalspieler Ridle Baku (13.) hatte die Gäste zu Beginn in Führung gebracht, ehe Marcus Ingvartsen (33.) per direkt verwandeltem Freistoß ausglich. Unions Robert Andrich (42.) sah nach wiederholtem Foulspiel noch im ersten Durchgang die Gelb-Rote Karte. Beide Mannschaften bleiben durch das Ergebnis dennoch in Kontakt zur Abstiegszone.
Vor dem Mainz-Spiel hatte Fischer mehr Power und Kreativität im Angriff gefordert. Die Berliner hatten bereits die ersten beiden Partien gegen Bayern München (0:2) und bei Rivale Hertha BSC (0:4) verloren. Die Mainzer hatten nach dem Restart bis dato nur einen Punktgewinn verzeichnen können und waren am vergangenen Sonntag 0:5 gegen RB Leipzig untergegangen.
Im Stadion An der Alten Försterei versuchte der Gastgeber zunächst gefährlicher als in den Spielen zuvor zu agieren, war energisch im Pressing und suchte selbst mit langen Bällen die Spitze. Die erste Großchance der Partie verzeichnete aber Mainz und nutzte sie prompt. Nach einem schnellen Gegenangriff über Leandro Barreiro fand jener Baku im Rücken der Abwehr, der ins linke untere Eck verwandelte.
Dem Treffer war ein harter Einsatz Barreiros im Zweikampf mit Union-Verteidiger Marvin Friedrich vorausgegangen, doch Schiedsrichter Robert Schröder gab das Tor. Nach der Mainzer Führung taten sich beide Mannschaft bei der Kreation weiterer Möglichkeiten schwer. Ein Torwartfehler von FSV-Keeper Florian Müller, der beim Ausgleich von Ingvartsen per direktem Freistoß nicht gut aussah, brachte Union wieder ins Spiel.
Defensiv stabilisierten sich die Gastgeber in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs, gingen aber auch härter in die Zweikämpfe. Und weil Andrich, der zuvor bereits Gelb gesehen hatte, Barreiro im Mittelfeld kurz vor der Pause energisch zu Boden brachte, musste die Fischer-Elf in der zweiten Hälfte mit zehn Mann weiterspielen.
Unmittelbar nach der Pause nutzte Mainz die sich ergebenden Räume und drängte auf seine Chance. Sturm-Juwel Jean-Philippe Mateta (54.) vergab eine erstklassige Gelegenheit, als er frei vor Union-Torwart Rafal Gikiewicz über das Tor lupfte. Berlin fehlten in dieser Phase offensiv etwas die Mittel, Standardsituationen ließen Union jedoch immer wieder aussichtsreich vor das Mainzer Tor kommen.
SID