Der frühere Bundesliga-Stürmer Grafite erinnert sich noch lebhaft an seine Zeit unter dem neuen Hertha-Trainer Felix Magath. „Wenn Magath sauer war, gab es zwei Möglichkeiten. Entweder er schwieg oder er brüllte. In Brasilien sagt man: Oito ou otenta, er ist entweder acht oder achtzig. Dazwischen gibt es nichts“, sagte der Brasilianer der Süddeutschen Zeitung.
Magath, der am Montag als Nachfolger von Tayfun Korkut vorgestellt worden war, soll Hertha BSC in den verbleibenden acht Ligaspielen vor dem Abstieg retten. Der Klub liegt auf Tabellenplatz 17. Grafite, der Magath zweimal beim VfL Wolfsburg erlebt hatte, verglich die Ausgangslage mit dem Ende der Saison 2010/2011. Damals war Magath kurz vor Schluss zum VfL zurückgekehrt und hatte den Verein in der Bundesliga gehalten.
„Magath hatte zwei besondere Eigenheiten. Er stärkte die Mentalität der Spieler. Und er hielt ein Training ab, das ungemein hart war“, so Grafite: „Das gefällt den meisten Spielern zwar nicht. Doch es gab uns eine starke Physis. Ich weiß nicht, ob er das jetzt in Berlin auch so handhaben kann, er hat ja nur wenig Zeit.“ Am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) gibt Magath sein Hertha-Debüt gegen die TSG Hoffenheim.
Grafites größter Erfolg war der Meistertitel in Magaths erster Amtszeit in Wolfsburg im Jahr 2009, als er mit 28 Toren auch Torschützenkönig wurde. Der heute 42-Jährige war zwei Jahre zuvor aus Frankreich gekommen und profitierte von den harten Methoden seines Trainers.
„Ich war physisch ein Monster. Meine Technik wurde besser, weil ich körperlich besser drauf war. Es gibt Kollegen, die sagen, ich sei verrückt, weil ich gut über Magath rede“, sagte er: „Aber es ist so: Die Erfolge in der Bundesliga habe ich ihm zu verdanken.“
Text und Fotos: SID
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