Berlin (SID) – Union Berlin ist nur noch einen Schritt vom Pokalfinale vor der eigenen Haustür entfernt. Der Bundesligist gewann das Viertelfinale gegen den Zweitligisten FC St. Pauli mit 2:1 (1:1) und steht erstmals seit 21 Jahren in der Runde der letzten Vier. Als Regionalligist war Union 2001 sensationell sogar bis ins Endspiel vorgestoßen, zu einem erneuten Auftritt im Olympiastadion fehlt nur noch ein Sieg.
Im 30 Kilometer entfernten Stadion An der Alten Försterei trafen am Dienstagabend Sheraldo Becker (45.) und der eingewechselte Andreas Voglsammer (75.) für Union. Daniel-Kofi Kyereh (21.) hatte St. Pauli in Führung gebracht, das sich nun voll auf das Aufstiegsrennen in der 2. Liga konzentrieren kann. Voglsammer traf in der Nachspielzeit noch den Pfosten (90.+1).
Union schlug zu Beginn ein hohes Tempo an und suchte den direkten Weg nach vorne. Mehrfach stieß das Team von Trainer Urs Fischer ins letzte Drittel vor, blieb in seinen Aktionen dann aber zu ungenau.
Der Schwung der ersten Minuten ging in der Folge verloren. Die favorisierten Berliner taten sich in der Spielgestaltung überraschend schwer. Pässe gingen ins Leere, Laufwege stimmten nicht, Lücken in der gut sortierten Hamburger Abwehr entstanden kaum. Die schnellen Angreifer Taiwo Awoniyi und Becker wurden kaum in Szene gesetzt und mussten sich mitunter weit zurückfallen lassen.
Defensiv stand Union sicher, wurde für einen der wenigen Aussetzer aber prompt bestraft. Timo Baumgartl brachte Kyereh vor dem Strafraum zu Fall. Den fälligen Freistoß verwandelte der Ghanaer ins lange Eck. Es war St. Paulis erster Torschuss.
Die Berliner reagierten, erhöhten den Druck und kamen in ihrer besten Phase vor der Pause zu mehreren Möglichkeiten. St. Paulis Torhüter Dennis Smarsch war meist zur Stelle, machte vor dem ersten Gegentreffer aber eine unglückliche Figur: Der beim Unioner Stadtrivalen Hertha BSC ausgebildete Smarsch rutschte beim Rauslaufen weg, Becker traf zum verdienten Ausgleich.
Nach dem Seitenwechsel flachte das Niveau der Begegnung zunehmend ab. Beide Teams neutralisierten sich weitgehend im Mittelfeld. Union kam dem gegnerischen Strafraum dabei aber häufiger näher als St. Pauli – und profitierte wieder von einem Ausrutscher der Gäste. Vor dem zweiten Treffer verlor St. Paulis Jakov Medic den Stand, der Weg für Voglsammer war frei.
Text und Fotos: SID
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