Mailand (SID) – Jürgen Klopp setzte sein strahlendstes Zahnpasta-Lächeln auf und winkte den mitgereisten Fans des FC Liverpool gelöst zu, ehe er Superstar Mohamed Salah ganz nah an seine Brust drückte. Die Erleichterung nach dem hart erkämpfen 2:0 (0:0) im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Inter Mailand war dem deutschen Teammanager im Gesicht abzulesen. Im Viertelfinale wähnte sich Klopp trotzdem noch nicht.
„Wir fühlen uns nicht so, als ob wir schon halb durch sind. Wir wissen, dass das Rückspiel tricky wird. Und dafür müssen wir bereit sein“, sagte Klopp nach dem wichtigen Erfolg am Mittwochabend: „Ich sage den Jungs nicht: ‚Oh mein Gott, der Job ist erledigt. Legt die Füße hoch.‘ Das ist ein sehr kniffliges Ergebnis. Warum sollten wir jetzt anders darüber denken?“ Dennoch ist die Ausgangslage für das Rückspiel an der Anfield Road am 8. März (21.00 Uhr) äußerst günstig.
Einziger Wermutstropfen im San Siro war die Verletzung von Reds-Stürmer Diogo Jota. Der zuletzt blendend aufgelegte Portugiese habe sich laut Klopp den Knöchel verdreht und musste zur Halbzeit ausgewechselt werden. Wie ernst die Blessur ist, war zunächst unklar. Für Jota war Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino gekommen, der in der 75. Minute nach Ecke die Führung köpfte. Danach sicherte Salah (83.) den Sieg für ein Liverpool, das sich offensiv lange schwer tat und kurz nach der Halbzeit stark unter Druck geraten war.
In Italien herrschte nach der bitteren Niederlage derweil Trauerstimmung. „Klopp setzt die Gegner unter Druck und hat eine gezielte Taktik: Das 2:0 entspricht jedoch nicht den wahren Machtverhältnissen auf dem Spielfeld. Klopp ist gut, hat aber auch Glück auf seiner Seite“, schrieb die Gazzetta dello Sport. Der Corriere dello Sport stellte fest: „FC Liverpool ist eine Mannschaft von einem anderen Planeten.“
Text und Fotos: SID
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