Köln (SID) – Der spanische Fußball-Rekordmeister Real Madrid steht nach einem Clasico-Sieg auf ungewöhnlichem Terrain im Endspiel um den nationalen Supercup. Der La-Liga-Tabellenführer besiegte im ewig jungen Duell den Erzrivalen FC Barcelona in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad nach Verlängerung mit 3:2 (2:2, 1:1).
Real, bei dem Toni Kroos in der Startelf stand und der langjährige Bayern-Verteidiger David Alaba wegen Muskelbeschwerden kurzfristig passen musste, ging durch Vinicius (25.) und Weltmeister Karim Benzema (72.) in der regulären Spielzeit zweimal in Führung, Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen hatte jeweils keine Abwehrchance.
Der sportlich und wirtschaftlich angeschlagene Pokalsieger Barca, für den erstmals Winterzugang Ferran Torres auflaufen durfte, kam durch den Niederländer Frenkie de Jong (41.) und Top-Talent Ansu Fati (84.) jeweils zum Ausgleich. Das letzte Worte hatte aber Real: Der eingewechselte Federico Valverde traf im King Fahd International Stadium zur Entscheidung (99.) – und machte den fünften Clasico-Erfolg der Königlichen in Serie perfekt.
Im zweiten Halbfinale treffen am Donnerstag Meister Atletico Madrid und Titelverteidiger Athletic Bilbao aufeinander. Das Endspiel steigt am Sonntag ebenfalls in Riad.
„Ein Clasico bleibt ein Clasico“, hatte Real-Trainer Carlo Ancelotti im Vorfeld trotzig betont. Dennoch blieb Kritik nicht aus: Mitten in der heftigen spanischen Omikron-Welle machten sich die vier Teams auf den Weg ins rund 5000 Kilometer entfernte Saudi-Arabien, wo nach 2020 zum zweiten Mal der spanische Supercup-Sieger gesucht wird.
Hinter dem Austragungsort Riad stehen vor allem finanzielle Beweggründe. Für das Turnier zahlt der Wüstenstaat rund 40 Millionen Euro an den spanischen Fußball-Verband RFEF, für drei Austragungen sollten insgesamt 120 Millionen von 2020 bis 2022 fließen – im vergangenen Jahr wurde die Supercopa aufgrund der Corona-Pandemie aber in Spanien ausgetragen.
Text und Fotos: SID
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