Mainz (SID) – Der VfL Wolfsburg hat die Generalprobe für das entscheidende Gruppenspiel in der Champions League völlig verpatzt. Durch das 0:3 (0:2) beim FSV Mainz 05 in der Fußball-Bundesliga verpasste die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt die Trendwende und wartet nach dem vielversprechenden Start unter dem neuen Coach seit nunmehr vier Pflichtspielen auf einen Sieg.
Vier Tage vor der Partie gegen den OSC Lille mussten sich die Wölfe nach frühen Treffern der Mainzer Jonathan Burkardt (2.) und Anton Stach (4.) geschlagen geben. Für den Endstand sorgte Maxence Lacroix (90.) per Eigentor. Im Gruppenfinale der Königsklasse am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) muss sich der VfL steigern, dann benötigen die Niedersachsen zwingend einen Erfolg zum Weiterkommen.
In Mainz musste Kohfeldt erneut auf Stammtorhüter Koen Casteels verzichten. Der Kapitän könnte nach seiner Corona-Infektion aber gegen Lille wieder zurückkehren. Im Vergleich zur Niederlage gegen Borussia Dortmund (1:3) rückte einzig Paulo Otavio für Jerome Roussillon in die Startelf.
Die Wolfsburger verschliefen den Start vor 10.000 Fans aber völlig. Nach schönem Zusammenspiel zwischen Jae-Sung Lee und Leandro Barreiro verwertete Burkardt die erste Chance des Spiels eiskalt. Kurz darauf traf Stach aus der Distanz, VfL-Torhüter Pavao Pervan sah den Ball erst spät. Für Mainz war es in der Bundesliga der schnellste Doppelschlag der Klubgeschichte.
Kohfeldt tobte nach dem katastrophalen Beginn seiner Mannschaft und pfefferte seine Winterjacke auf die Bank. Seine Versuche, das Team aufzuwecken, liefen allerdings ins Leere.
Der VfL agierte völlig verunsichert, offenbarte riesige Lücken in der Defensive und hatte mit dem intensiven Spiel der Elf von Trainer Bo Svensson große Probleme.
Mainz zeigte sich dagegen griffig und hätte mit einer noch höheren Führung in die Pause gehen können. Bei der einzigen Wolfsburger Offensivaktion setzte Aster Vranckx (21.) einen Freistoß an den Pfosten. Die Rheinhessen kamen dagegen durch Leandro Barreiro (18.) und Burkardt (41./42.) zu gefährlichen Abschlüssen.
Kohfeldt reagierte in der Halbzeit und brachte in Yannick Gerhardt, Sebastiaan Bornauw und Kevin Mbabu gleich drei frische Kräfte. Die Gäste wurden mit Beginn des zweiten Durchgangs etwas aktiver, kamen aber nach wie vor kaum zu klaren Abschlüssen.
Daran hatten vor allem die Mainzer mit einem weiter engagierten Auftritt ihren Anteil. Svenssons Team stand defensiv sicher und gewann die entschiedenen Zweikämpfe im Mittelfeld. Einzelne Nadelstiche, wie die Abschlüsse durch Silvan Widmer (67.) und Burkardt (75.), beschäftigten die Wolfsburger Abwehr auch in der Schlussphase.
Text und Fotos: SID
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