Bochum (SID) – Christian Streich dirigierte, gestikulierte und diskutierte engagiert wie immer an der Seitenlinie, doch das Geschenk zum Jubiläum blieb aus: In seinem 300. Bundesligaspiel an der Seitenlinie für den SC Freiburg sah der Kulttrainer eine 1:2 (0:0)-Niederlage beim Aufsteiger VfL Bochum. Die stark gestarteten Breisgauer bleiben vorerst Tabellendritter, sind aber mit drei Pleiten in Folge aus dem Tritt geraten.
Bundesliga-Rückkehrer Bochum feierte dagegen den vierten Pflichtspielsieg in Serie im heimischen Ruhrstadion und verabschiedete sich erst einmal aus dem unteren Tabellendrittel. Philipp Lienhart (51.) brachte per Kopf die Freiburger in Führung. Doch Sebastian Polter (54.) glich prompt aus. Der eingewechselte Milos Pantovic (82.) traf für Bochum zum Sieg.
„Wenn wir gewinnen, könnte es ein cooler Tag werden“, hatte Jubilar Streich vor dem Spiel gesagt. Der 56-Jährige ist erst der sechste Trainer in der Bundesligageschichte, der 300 oder mehr Spiele bei einem Klub auf der Bank gesessen hat. Eigentlich war die Partie in Bochum seine 302. als Chefcoach, doch in der Saison 2018/19 hatte er sich zweimal wegen eines Bandscheiben-Vorfalls vertreten lassen müssen.
Gegen den VfL stellte Streich wieder von Dreier- auf Viererkette um, für Manuel Gulde kam Kevin Schade in die Startelf. Sein Gegenüber Thomas Reis, der den Kultcoach bisher „nur aus dem Fernsehen“ kannte, wechselte gegenüber dem unglücklichen 0:1 bei Bayer Leverkusen auch auf einer Position: Gerrit Holtmann kehrte nur knapp drei Wochen nach einer Leisten-OP für Christopher Antwi-Adjei ins Team zurück.
Freiburg begann zur Feier des Tages offensiv: Nico Schlotterbeck verpasste mit einem Kopfball knapp das Ziel (6.). Bochums Keeper Manuel Riemann, der seine muskulären Probleme rechtzeitig überwunden hatte, musste zunächst deutlich häufiger eingreifen als sein Gegenüber Mark Flekken. Der SC war oft einen Schritt schneller, Streich trieb sein Team gewohnt gestenreich und engagiert nach vorne. Das einzige Problem: Es fiel kein Tor.
Die größte Chance hatte zunächst Lucas Höler, der zwar zweimal innerhalb von Sekunden den Ball an Riemann vorbei brachte, doch Vassilios Lampropoulos und Erhan Masovic retteten für ihren Torhüter (22.). Kurz vor der Pause lenkte Riemann den Ball nach einem Schuss von Schlotterbeck an den Pfosten (45.).
Bochum gelang dagegen in der Offensive wenig, die Freiburger Viererkette hatte kaum Probleme. Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild zunächst nicht. Die Gäste belohnten sich nach Vincenzo Grifos Freistoß mit der verdienten Führung. Doch fast im Gegenzug glich Polter nach Balleroberung von Anthony Losilla und Pass von Holtmann aus. Mit einer Glanzparade verhinderte Riemann gegen Höler einen erneuten Rückstand (62.). Der VfL-Keeper stand nun wieder deutlich mehr im Blickpunkt als sein Gegenüber Flekken, doch das Tor erzielten die Gastgeber.
Text und Fotos: SID
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