Bielefeld (SID) – Der Wolfsburger Höhenflug unter Florian Kohfeldt ist trotz eines 85-Sekunden-Doppelschlags schon wieder beendet. In seinem vierten Spiel auf der VfL-Trainerbank kamen die Niedersachsen bei Abstiegskandidat Arminia Bielefeld über ein 2:2 (0:1) nicht hinaus. Die ersten drei Spiele unter dem früheren Werder-Coach hatte der VfL gewonnen, vier Erfolge zum Auftakt waren seit dem Zweitligaaufstieg 1992 keinem Wölfe-Trainer gelungen.
Masaya Okugawa (11.) und Fabian Klos (54./Foulelfmeter) brachten Bielefeld verdient in Führung. Wout Weghorst (62.) und Jung-Nationalspieler Lukas Nmecha (63.) glichen für lange uninspirierte Wolfsburger aus, die im Kampf um die neuerliche Champions-League-Qualifikation trotz großer Moral einen Rückschlag erlitten.
Trotz seines guten Starts auf der Wolfsburger Trainerbank erkannte Kohfeldt vor dem Duell mit den Ostwestfalen noch einigen Verbesserungsbedarf. „Wir haben uns bislang schwergetan, strukturiert nach vorne zu spielen. Wir wollen zielstrebigen Kombinationsfußball spielen. Den haben wir noch nicht gesehen“, erklärte der 39-Jährige.
Die VfL-Defensive mit der unter Kohfeldt etablierten Dreierkette musste aber zunächst einmal mit dem Schwung der Bielefelder zurechtkommen. Nach dem ersten Saisonsieg vor der Länderspielpause in Stuttgart zeigte sich der Tabellenvorletzte vor 19.801 Zuschauern sichtlich beflügelt, spielte nach Ballgewinn schnörkellos nach vorne und ging immer wieder hinterher.
Das zahlte sich aus. Bei einem Konter wartete Patrick Wimmer, der nach Gehirnerschütterung und Nasenbeinbruch mit einer Gesichtsmaske spielte, den richtigen Moment ab und bediente Okugawa per Lupfer in die Schnittstelle. Der Japaner schloss direkt ab – und erzielte das erste Pflichtspieltor des DSC gegen Wolfsburg nach mehr als zehn Stunden.
Bielefeld fand nun noch mehr Räume vor, Alessandro Schöpf erdribbelte sich eine weitere gute Abschlusschance (17.). Auf der Gegenseite suchte Nmecha, zuletzt Wolfsburgs Bester, die Bindung zum Spiel. Die Niedersachsen hatten zwar mehr Ballbesitz, drangen aber selten in den gegnerischen Strafraum vor. Und wenn, dann verteidigten die Bielefelder leidenschaftlich.
Nach dem Seitenwechsel stellte Kohfeldt um, Maximilian Philipp anstelle von Renato Steffen sollte mehr Druck erzeugen. Die Ansätze waren sehenswert, Nmecha kam nach einer schönen Kombination frei zum Abschluss (48.). Auf der Gegenseite dribbelte Schöpf in den Strafraum, Kevin Mbabu kam zu spät – aus der eigentlich ungefährlichen Situation entstand ein Foulelfmeter für Bielefeld. Sturmrecke Klos verwandelte flach zu seinem dritten Saisontor.
Nach dem 0:2 setzte der VfL voll auf die Offensive, in Dodi Lukebakio kam ein weiterer Angreifer. Der bereitete den Anschlusstreffer vor – und nur 85 Sekunden später traf Wolfsburg erneut.
Text und Fotos: SID
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