München (SID) – Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (60) empfand die Systemkritik von BVB-Kapitän Marco Reus nach der 1:2-Niederlage von Borussia Dortmund am vergangenen Samstag bei RB Leipzig als überflüssig. „Ich bin der Meinung, dass es maximal dem Kapitän zusteht, solche Äußerungen zu tätigen, wenngleich auch er sich diese Sätze in der Öffentlichkeit hätte sparen können“, schrieb der Weltmeisterkapitän von 1990 in seiner Sky-Kolumne „So sehe ich das“.
Der Dortmunder Torjäger hatte die aufgebotene Dreier/Fünferkette in der ersten Halbzeit moniert, erst nach der Umstellung auf eine Viererkette sei es in den zweiten 45 Minuten besser geworden.
Er könne Reus und seinen Frust verstehen, so Matthäus, Bayern gewinne am Nachmittag, „du selbst verlierst am Abend und bist mit deiner oder der generellen taktischen Positionierung der Mannschaft nicht zufrieden“, so der einstige Weltstar. Mit jeder Niederlage werde die Chance immer geringer, Tabellenführer Bayern München Paroli zu bieten.
Matthäus: „Und trotzdem muss man die Unzufriedenheit gegenüber den Entscheidungen des Trainers intern besprechen. Ich gehe davon aus, dass Marco Rose mit seinen Führungsspielern bespricht, in welchem taktischen Korsett sie sich am wohlsten fühlen, und dann versucht, seine Ideen und die Wünsche der Spieler in Einklang zu bringen.“
Weltmeister-Teamchef Franz Beckenbauer habe das regelmäßig gemacht. Und es sei nicht nur taktisch ein kluger Zug eines Trainers, seine Spieler mitzunehmen, „sondern auch wichtig für die Ergebnisse auf dem Feld“.
Matthäus schrieb den Westfalen ins Stammbuch: „Ganz egal ob Dreier- oder Viererkette, ob Überzahl im Mittelfeld oder nicht: Jeder Fußballer ist herzlich eingeladen, seine Zweikämpfe zu gewinnen und von der ersten bis zur letzten Minute alles aus sich herauszuholen.“
Text und Fotos: SID
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