Berlin (SID) – Bayer Leverkusen hat seine erste Auswärtsniederlage in der Saison gerade noch mal abgewendet. Drei Tage nach dem glanzvollen Europacupsieg gegen Betis Sevilla (4:0) mühte sich der Werksklub in der Bundesliga bei Hertha BSC zu einem 1:1 (0:1), das im Rennen um die Champions-League-Plätze aber nur bedingt hilft. Vier Ligaspiele in Folge hat das Team von Trainer Gerardo Seoane nicht mehr gewonnen.
Vor 22.187 Zuschauern, darunter Bundestrainer Hansi Flick, traf Robert Andrich (90.) immerhin noch zum Ausgleich für Bayer. Kurz vor der Halbzeit hatte Stürmer Stevan Jovetic mit einer sehenswerten Aktion Hertha in Führung gebracht (42.). Im Regen und unter extrem schwierigen Rasenbedingungen konnten die Leverkusener ihre technischen Vorteile nicht ausspielen. Hertha verdiente sich das Unentschieden dank einer lauf- und kampfstarken Leistung.
Bayer musste kurzfristig auf seinen Jungstar Florian Wirtz aufgrund muskulärer Probleme am Hüftbeuger verzichten, der Nationalspieler wurde durch Exequiel Palacios ersetzt. Bei Hertha fehlte Kapitän Dedryck Boyata rotgesperrt, Stürmer Krzysztof Piatek saß überraschend für Jovetic zunächst nur auf der Bank.
Das spielerische Niveau der Partie hielt sich aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen in Grenzen. Auf dem rutschigen Untergrund wurde eher die Grätsche als der Doppelpass ausgepackt. Und so war es auch keine Überraschung, dass die ersten beiden Chancen durch Jovetic (7.) und Palacios (10.) aus Fernschüssen resultierten. Bayer war zwar deutlich häufiger in Ballbesitz und auch um einen gefälligen Spielaufbau bemüht, doch es mangelte an Kreativität.
Hertha stand tief, verteidigte kompakt – versteckte sich aber nicht. Bei einem Konter hatte Suat Serdar, der zuvor energisch den Ball gegen Palacios erobert hatte, die große Chance auf die Führung (24.). Kurz vor der Halbzeit machte es Jovetic besser, als er den Ball im Strafraum gekonnt annahm und mit einer flüssigen Bewegung im Tor unterbrachte.
Auch nach dem Seitenwechsel taten sich die Gäste schwer, den Berliner Abwehrverbund zu knacken. Es fehlte an Durchschlagskraft und an tiefen Läufen. Hertha zog sich zwar stärker zurück, blieb aber bei Tempovorstößen gefährlich. So hatte unter anderem Jovetic sein zweites Tor auf dem Fuß (55.). Leverkusen zeigte sich im Defensivverhalten verwundbar, körperlich schien das Team der Doppelbelastung Tribut zu zahlen.
Text und Fotos: SID
Weitere News und Infos in unserem Magazin | 1. Bundesliga | 2. und 3. Liga | Champions League | International |