Berlin (SID) – Hooligan-Überfall, verletzte Fans und eine Niederlage: Union Berlin hat eine Europapokal-Reise zum Vergessen erlebt. Das Team von Urs Fischer unterlag in der Conference League bei Feyenoord Rotterdam am Donnerstag unglücklich 1:3 (1:2) und steht mit zwei Niederlagen aus drei Spielen in der Gruppe E gewaltig unter Druck.
Alireza Jahanbakhsh (11.), Bryan Linssen (29.) und Luis Sinisterra (76.) brachten das berüchtigte Stadion „De Kuip“ zum Beben und verschafften dem Tabellenführer mit nun sieben Punkten eine glänzende Ausgangslage für das Rückspiel in 14 Tagen in der Alten Försterei. Für Union, das zuletzt viermal in Folge gewonnen hatte, reichte es durch Taiwo Awoniyi (35.) nur zum zwischenzeitlichen Anschlusstor.
Die Partie war von mehreren Zwischenfällen außerhalb des Stadions überschattet worden. Die Union-Delegation um Präsident Dirk Zingler war am Vorabend in einer Bar in der Nähe des Teamhotels von Hooligans attackiert worden. Feyenoord entschuldigte sich bei Union am Donnerstag für den „feigen Akt“.
Beim Einlass kam es zudem zu massiven Problemen für Hunderte Union-Fans. „Es gab einen äußerst harten Polizeieinsatz mit mehreren Verletzten“, sagte Pressesprecher Christian Arbeit dem SID. Der „Eiserne Hilfe“-Vorsitzende Andreas Lattemann berichtete von „gezielten Angriffen auf Köpfe der Beteiligten“ sowie den „Einsatz von Schlagstöcken und Hunden. Mehrere Personen wurden gebissen, haben Platzwunden oder sind im Krankenhaus.“
Rotterdam ging unterdessen mit den ersten beiden Torchancen gleich 2:0 in Führung. Jahanbakhsh musste nach toller Vorarbeit von Sinisterra, der Paul Jaeckel auf links ganz alt aussehen ließ, nur noch einschieben. Nach einer knappen halben Stunde verschätzte sich dann Robin Knoche vollkommen, Mittelstürmer Linssen bedankte sich und schlug eiskalt zu.
Die Eisernen blieben im ersten Durchgang offensiv harmlos, kamen aber durch das Kopfballtor von Awoniyi nach Flanke von Kapitän Christopher Trimmel zurück ins Spiel. Nach dem Seitenwechsel war Union bemüht, doch die Gäste wirkten über weite Teile kraftlos und waren zu ungenau im eigenen Ballbesitz. Der eingewechselte Sheraldo Becker (72.) hatte den Ausgleich auf dem Fuß, ehe der starke Sinisterra auf der Gegenseite traf.
Text und Fotos: SID
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