Frankfurt am Main (SID) – Der ehemalige Präsident Fritz Keller hat gut vier Monate nach seinem Rücktritt scharfe Kritik an der Führungsstruktur im Deutschen Fußball-Bund (DFB) geübt. „Es geht heute nicht mehr, dass irgendein branchenfremder, der gewählt wird, Sachen entscheidet wie am Stammtisch. Beim DFB, beim größten Fußballverband der Welt, ist das immer noch so“, sagte der 64-Jährige bei Sky Sport News.
Es gebe sowohl im sportlichen als auch im organisatorischen Bereich beim DFB „sehr, sehr gute Leute“, führte Keller weiter aus: „Aber die müssen letztendlich irgendwann mal das Sagen haben.“ Der Verband habe stattdessen nach seinem Rücktritt „wieder eine Kombination gefunden, wo nicht die Profis entscheiden, sondern nur diejenigen, die durch irgendwelche Hierarchien und Altersgrenzen irgendwo reingerutscht sind. Das geht heute nicht mehr.“
Der DFB wird interimsmäßig bis zum außerordentlichen Bundestag im Frühjahr 2022 von den vorherigen Vize-Präsidenten Rainer Koch und Peter Peters geführt, eine verbale Entgleisung gegen Koch hatte im Mai zu Kellers Rücktritt geführt. Bis zu den Neuwahlen erwartet Keller vom größten Einzelsportverband der Welt ein Umdenken, es müsse eine Entwicklung hin zu mehr Professionalisierung geben.
Es gehe um „Qualifikation und Nachhaltigkeit“, erklärte der frühere Präsident des SC Freiburg: „Dass einfach die Entscheidungen bei denen sind, die es können. Fußball ist so schnelllebig, aber trotzdem muss man in Generationen denken.“ Das sei „schiefgegangen“ beim DFB und müsse „unbedingt“ geändert werden, so Keller weiter.
Text und Fotos: SID
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