München (SID) – Bayern München hat den Schwung aus der Champions League mitgenommen und mit einem weiteren Gala-Auftritt zumindest vorübergehend die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen. Drei Tage nach dem Traumstart in der Königsklasse beim FC Barcelona ließ der Titelverteidiger auch dem bedauernswerten VfL Bochum beim 7:0 (4:0) nicht den Hauch einer Chance.
Der starke Leroy Sane (17.), Joshua Kimmich (27.), Serge Gnabry (32.) und ein Eigentor von Vasilios Lampropoulos (43.) machten schon vor der Pause alles klar. Nach Wiederanpfiff stellte Robert Lewandowski mal wieder einen Bundesliga-Rekord auf: Er traf im 13. Heimspiel in Folge (61.). Erneut Kimmich (65.) und Eric-Maxim Choupo-Moting (79.) stellten den Endstand her. Für Bochum bedeutete die Lektion die höchste Niederlage seiner Bundesliga-Geschichte (vorher 1:7 in Mönchengladbach 1994).
„Man darf ein bisschen staunen am Anfang“, sagte VfL-Coach Thomas Reis vor dem Spiel bei Sky, „aber nicht in Ehrfurcht erstarren.“ Das taten seine Spieler zu Beginn keineswegs. Gerrit Holtmann zwang Manuel Neuer mit seinem Schlenzer sogar zur ersten Parade der Partie (12.). Doch die Bayern fanden schnell ins Spiel – und trafen gleich mit ihrem ersten Torschuss.
Bei Sanes sehenswertem Freistoßtreffer aus über 25 Metern glich die Bochumer „Mauer“ einem Hühnerhaufen. Die Führung wirkte für den deutschen Rekordmeister als Brustlöser, er spielte bald wie entfesselt auf. Lewandowski (22.) und Gnabry (25.) hatten weitere Chancen, ehe Kimmich nach einer Hereingabe von Sane erhöhte.
Gnabry und Sane (beide 30.), die immer wieder von den Außenbahnen nach innen stießen und den Abschluss suchten, hatten das 3:0 auf dem Fuß. Für Bochum ging es in dieser Phase viel zu schnell, die Bayern waren ihnen immer ein, zwei Schritte voraus. Angeführt von Kimmich und dem Ex-Bochumer Leon Goretzka eroberten die Münchner verlorene Bälle meist umgehend zurück – und dann ging richtig die Post ab.
Gnabry erhöhte nach einem Tempo-Gegenstoß über Müller. Das 4:0 fiel, als Lampropoulos vor Lewandowski retten wollte und Torwart Manuel Riemann auf dem falschen Fuß erwischte. „Das ist fürchterlich für den VfL Bochum“, sagte Vorstandschef Hans-Peter Villis über das Pausenergebnis.
Bayern-Coach Julian Nagelsmann hatte das ungleiche Duell durchaus ernst genommen und nach dem Barca-Coup (3:0) nur drei Neue gebracht. Nach dem Seitenwechsel gab Linksverteidiger Omar Richards (46.) sein Bundesliga- und Neuzugang Marcel Sabitzer (64.) sein Heim-Debüt. Einen echten Bruch im Spiel der Gastgeber gab dies nicht, der FCB dominierte den VfL auch mit der B-Elf.
Text und Fotos: SID
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