Mainz (SID) – Der FSV Mainz 05 hat dem Corona-Chaos eindrucksvoll getrotzt und RB Leipzigs neuem Trainer Jesse Marsch das Ligadebüt mit einem Überraschungscoup verdorben. Nach turbulenten Tagen setzte sich das von zahlreichen coronabedingten Ausfällen gebeutelte Rumpfteam der Rheinhessen dank eines leidenschaftlichen Auftritts mit 1:0 (1:0) gegen den Vizemeister durch.
Der Mainzer Kapitän Moussa Niakhate (13.) belohnte die beherzte Leistung der Mannschaft von Trainer Bo Svensson – und verpasste Marsch, Nachfolger von Julian Nagelsmann, bei seinem ersten Spiel in der Fußball-Bundesliga einen herben Dämpfer. Nach dem Stotterstart von Meister Bayern München schafften es die Sachsen nicht, gleich zum Saisonauftakt ein Zeichen im Titelkampf zu setzen.
Nach vier Coronafällen, darunter drei Spieler, war die Lage bei den Mainzern extrem angespannt – weil auch acht nicht geimpfte und nicht namentlich genannte Profis in Quarantäne geschickt wurden. Einzig der Ausfall von Stürmer Karim Onisiwo war vor der Partie offiziell bekannt gegeben worden.
Svensson musste vor 10.500 Zuschauern im Vergleich zum DFB-Pokalspiel beim SV Elversberg (8:7 i.E.) gleich fünf Wechsel in der Startelf vornehmen. Auf der Bank tummelten sich mehrere Profis aus der zweiten Mannschaft und der Jugend. „Der Nachteil ist riesig, das ist klar“, sagte Svensson.
Doch davon war kaum etwas zu sehen. Das dezimierte Mainzer Team, das in dieser Woche nur am Freitag gemeinsam trainiert hatte, kämpfte sich mit großer Leidenschaft ins Spiel – und kam durch Niakhates Treffer aus dem Gewühl früh zur verdienten Führung. Zuvor hatte bereits Jae-Sung Lee (5.) den Pfosten getroffen.
Die individuell stärker besetzten Leipziger agierten im ersten Durchgang dagegen behäbig, hatten große Probleme mit den überfallartigen Angriffen der Mainzer – und blieben zudem in der Offensive ungefährlich. Neuzugang Andre Silva hing im Sturmzentrum in der Luft.
Die einzig brenzlige Situation für Mainz bereinigte Jungprofi Niklas Tauer (29.) mit einer spektakulären Grätsche gegen Christopher Nkunku – der 20-Jährige überzeugte ebenso wie Startelfdebütant Paul Nebel (18). Der Ausfall von Stammkräften wie Jeremiah St. Juste, Dominik Kohr oder Adam Szalai machte sich kaum bemerkbar.
Während sich die Marsch-Elf auch nach der Pause um Spielkontrolle bemühte und durch Mohamed Simakan (58./59.) zweimal gefährlich wurde, lauerte Mainz auf Konter. Nebel (51.) war vor der Leipziger Doppelchance an RB-Torhüter Peter Gulacsi gescheitert.
Den Bemühungen der Leipziger, die durch Silva (73.) zu einer weiteren guten Möglichkeit kamen, setzte Mainz auch in der Schlussphase einen großen Kampf entgegen. Ein Treffer von Stefan Bell (75.) wurde aberkannt, weil der Ball bei der vorherigen Ecke im Aus gewesen sein soll.
Text und Fotos: SID
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