Jena (SID) – Der 1. FC Köln hat beim Einstand von Trainer Steffen Baumgart dank Torwart Marvin Schwäbe eine peinliche Pokal-Pleite verhindert. Der lange Zeit harmlose Bundesligist gewann sein Erstrundenduell am Sonntag beim Viertligisten Carl Zeiss Jena im Elfmeterschießen mit 4:2 und zog in die zweite Runde ein. Nach 90 und 120 Minuten hatte es 1:1 (0:1) gestanden. Neuzugang Schwäbe parierte zwei Elfmeter.
Den von 2728 Zuschauern im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld umjubelten Führungstreffer für den Außenseiter hatte Stürmer Maximilian Wolfram mit einer schönen Direktabnahme bereits in der 5. Minute erzielt. Nur dank einer Leistungssteigerung ab der zweiten Halbzeit und dem Tor von Ellyes Skhiri (69.) konnte Köln gegen den Tabellen-18. der Regionalliga Nordost noch ausgleichen. Der Auftritt macht dennoch nicht viel Hoffnung für den Bundesligastart am kommenden Sonntag zu Hause gegen Hertha BSC.
Baumgart hatte vor seinem ersten Pflichtspiel als FC-Coach vor der hitzigen Atmosphäre in Jena gewarnt und gefordert: „Wir müssen klar aufzeigen, wer der Chef im Ring ist.“ Doch das war zunächst der Underdog. Die Jenaer begannen giftig, lauffreudig – und effektiv. Mit der ersten Chance des Spiels erzielte Torjäger Wolfram, der vor der Saison vom FC Ingolstadt zurückgekehrt war, das 1:0.
FC-Torhüter Schwäbe, der wie von Baumgart angekündigt den Vorzug vor Stammtorhüter Timo Horn erhalten hatte, war machtlos. In der Szene sah eher Rechtsverteidiger Kingsley Ehizibue schlecht aus, weil er Vorlagengeber Maximilian Krauß relativ ungestört flanken ließ.
Baumgart nahm nach dem Rückschlag einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche und haute sich mit der Hand auf den Oberkörper. „Brust raus!“ sollte das bedeuten – doch die Kölner blieben zunächst fahrig und ungefährlich. Die einzig nennenswerte Chance der ersten Halbzeit vergab Stürmer Jan Thielmann, der alleine aufs gegnerische Tor zulief, kläglich (40.).
Große Aufregung gab es, als Wolfram kurz vor dem Halbzeitpfiff verletzt am Boden lag, die Kölner aber minutenlang den Ball nicht ins Aus spielten, damit der Torschütze behandelt werden konnte. Die Heimfans quittierten das mit einem gellenden Pfeifkonzert.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der FC den Druck, ein abgefälschter Schuss von Rückkehrer Mark Uth, der bis dahin komplett untergetaucht war, hätte beinahe den Ausgleich gebracht (47.).
Der Bundesligist hatte nun noch mehr Ballbesitz und erspielte sich auch bessere Chancen als noch im ersten Spielabschnitt, was in den verdienten Ausgleich mündete. Danach verpasste es Köln auf der Baustelle Ernst-Abbe-Sportfeld trotz Dauerdrucks, das Spiel vor dem Elfmeterschießen zu entscheiden.
Text und Fotos: SID
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