Rom (SID) – Zur Vermeidung eines Ausschlusses des italienischen Fußball-Erstligisten US Salernitana aus der Serie A hat die Familie von Vereinschef Claudio Lotito ihre Mehrheitsanteile an dem Aufsteiger auf eine unabhängige Treuhandgesellschaft übertragen. Den Vollzug der Transaktion meldeten die Süditaliener dem nationalen Verband am Freitagabend kurz vor Ablauf der gesetzten Frist um 24.00 Uhr.
Der Vorgang erfolgte vor dem Hintergrund von Lotitos Rolle als Eigner von Erstligist Lazio Rom. Die Verbandsstatuten verbieten, dass zwei Vereine aus einer Liga sich im Besitz einer Person oder mit ihr verbundener Unternehmen befinden. Entsprechend hatte der Verband nach Salernitanas sportlichem Wiederaufstieg in die erste Liga von Lotito den Verkauf seiner Anteile bis Freitagnacht verlangt.
Durch den Schachzug ist nach Darstellung Salernitanas trotz Lotitos vorgeblich erfolgloser Suche nach einem Käufer die Voraussetzung zur Erteilung der Spielerlaubnis in Italiens Oberhaus erfüllt. Nunmehr soll der Treuhänder innerhalb von sechs Monaten einen neuen Besitzer für den Klub finden.
Das Modell muss allerdings erst noch vom Verband abgesegnet werden. Dabei dürfte besonders die Prüfung der Unabhängigkeit der Treuhandgesellschaft im Vordergrund stehen, um weitere Einflussnahmen Lotitos auf das operative Geschäft des neuen Lazio-Rivalen auszuschließen.
Salernitana schaffte durch seinen zweiten Platz in der abgelaufenen Serie-B-Saison auf sportlichem Weg den Aufstieg. Vorbehaltlich der Verbandsgenehmigung für das Treuhandmodell kehrt der Verein damit zur kommenden Spielzeit nach 22 Jahren für seine insgesamt dritte Erstliga-Saison in die höchste Spielklasse Italiens zurück.
Text und Fotos: SID
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