Köln (SID) – Das musste doch die perfekte Ouvertüre für das erhoffte nächste Sommermärchen in schwarz-rot-gold sein. 73.680 Zuschauer sorgten im ausverkauften Berliner Olympiastadion beim Eröffnungsspiel der Frauenfußball-WM am 26. Juni 2011 für eine Rekordkulisse auf europäischem Boden, beflügelt startete die deutsche Auswahl ihre Mission Titelverteidigung mit einem 2:1 (2:0) gegen Kanada.
Eine solche Euphorie und Aufmerksamkeit während eines Turniers hatten die DFB-Frauen noch nie erlebt. „Das war bombastisch“, sagte die damalige Bundestrainerin Silvia Neid im Rückblick. Zwei Weltmeistertitel in Folge und die Heim-WM der Männer 2006 boten den Nährboden für ein fröhliches Fußball-Fest, das aus deutscher Sicht allerdings keine zwei Wochen später sportlich im Fiasko endete.
Im Viertelfinale in Wolfsburg schied der Topfavorit völlig überraschend gegen die späteren Weltmeisterinnen aus Japan (0:1 n.V.) aus. Die große Welle der Sympathie schlug um in Häme, der erhoffte nachhaltige Boom blieb aus, längst stagniert die Entwicklung hierzulande.
Doch das Heim-Turnier selbst blieb eine Erfolgsgeschichte. 782.000 Eintrittskarten wurden verkauft, das Organisationskomitee vermeldete einen Nettogewinn von 7,6 Millionen Euro, auch die TV-Quoten übertrafen die Erwartungen.
Und nun, zehn Jahre später, wagt der DFB einen neuen Versuch. Gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien möchte Deutschland die Frauen-WM 2027 ausrichten. Das deutsche Gesicht der Kampagne: Silvia Neid.
Text und Fotos: SID
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