Berlin (SID) – Auf wundersame Weise fand der Ball damals im Aztekenstadion von Mexiko-Stadt seinen Weg von Argentiniens Fußball-Ikone Diego Maradona ins Tor der Engländer – und nicht nur der gegnerische Torhüter Peter Shilton machte große Augen. Ein irregulärer Treffer? Keineswegs, behauptete Maradona. Nicht weniger als die „Hand Gottes“ soll den Argentiniern an diesem 22. Juni 1986 zu diesem Tor verholfen haben, das zum Leidwesen der Engländer zählte.
Doch nicht die „Hand Gottes“, vielmehr die „Faust Maradonas“ ebnete den Argentiniern in der 51. Minute den Weg zum Sieg. Mit weit über dem Kopf ausgestreckten Arm half Maradona nach, faustete den Ball nach einem Querschläger von Verteidiger Steve Hodge mit der linken Hand an Shilton vorbei ins Netz. Kurz darauf entschied er das Spiel mit dem „Tor des Jahrhunderts“ nach einem sensationellen Dribbling über den halben Platz (2:1).
Argentinien feierte ein paar Tage später den Weltmeister-Titel durch ein 3:2 im Endspiel gegen Deutschland, in England sitzt der Stachel derweil bis heute tief. Der damalige Torhüter Shilton schrieb nach Maradonas Tod im November in einer Kolumne der Daily Mail: „Es scheint, dass er Größe in sich hatte, aber leider keinen Sportsgeist“ und erklärte weiter: „Nein, was mir nicht gefällt, ist, dass er sich nie entschuldigt hat. Zu keinem Zeitpunkt hat er gesagt, dass er betrogen hat und dass er sich entschuldigen möchte. Stattdessen benutzte er seine ‚Hand Gottes‘-Aussage. Das war nicht richtig.“
Zu einer Versöhnung kam es nie, dennoch war auch Shilton vom Tod des einstigen Idols schwer getroffen. Maradona „war zweifellos der größte Spieler, dem ich je gegenüberstand“. Daran konnte wohl noch nicht einmal die „Hand Gottes“ etwas ändern.
Text und Fotos: SID
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