Köln (SID) – Die vom südamerikanischen Fußballverband CONMEBOL aus dem Hut gezauberte Verlegung der Copa America (13. Juni bis 11. Juli) nach Brasilien ist noch nicht in trockenen Tüchern. „Es ist noch nichts abgesegnet. Wir sind mitten im Prozess“, stellte Kanzleramts-Minister Luiz Eduardo Ramos klar. Mehr gab es am Montag offiziell von Regierung oder dem nationalen Verband CBF nicht zu hören.
Laut des 64 Jahre alten Armee-Generals ist die endgültige Zusage vor allem an zwei Auflagen geknüpft: keine Zuschauer in den Stadien und alle Teams geimpft. Marcelo Reis Magalhaes, Nationalsekretär für Sport, informierte zudem: „Die Regierung wird die Einreise der Teams ermöglichen.“ Alles andere sei Sache der CBF.
Angesichts der weiter heftig grassierenden Pandemie gibt es aber schon Schwierigkeiten bei der Wahl der Spielorte. Das Bundesland Pernambuco mit seiner WM-Arena in Recife hat abgewunken, Rio Grande do Sul sperrt sich ebenfalls gegen Spiele in den beiden großen Stadien von Porto Alegre. Andere äußerten sich zunächst ausweichend, zumal der Ligabetrieb in den Stadien weiterläuft.
Brasilien startete die Woche mit schon insgesamt knapp 463.000 am Coronavirus verstorbenen Bürgern. Allein die Toten der letzten drei Monate machen dabei fast 45 Prozent der Gesamtzahl aus, die der letzten zwei Wochen hat sich auf rund 1800 täglich eingependelt. Im ganzen Land bereiten sich die Krankenhäuser nun auf die indische Virus-Variante sowie die dritte Welle vor.
Wegen der prekären Corona-Lage hatte Argentinien am Sonntag einen Rückzieher als Ausrichter der Copa America gemacht. Zuvor war Co-Gastgeber Kolumbien aufgrund der sozialen Unruhen im Land abgesprungen. Als Gastgeber vor zwei Jahren wertete die CONMEBOL Brasilien als bestmöglichen Ausweichort.
Text und Fotos: SID
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