Frankfurt am Main (SID) – Schiedsrichter-Pionierin Bibiana Steinhaus-Webb hat sich im Rahmen ihres Engagements bei der Initiative für mehr Frauen im Fußball von Seiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) unter Druck gesetzt gefühlt. „Den Hinweis aus dem DFB, mir genau zu überlegen, wofür ich mich einsetze, habe ich gehört. Und ich habe mich bewusst dafür entschieden, diesen Weg zu gehen“, sagte die 42-Jährige im Interview mit der FAZ.
Namen wollte Steinhaus-Webb in diesem Zusammenhang aber nicht öffentlich nennen. „Wer mich und meine Haltung kennt, der weiß, dass ich immer an einem konstruktiven Miteinander interessiert bin. Veränderungen lassen sich am Ende immer nur gemeinsam umsetzen. Das ist mir wichtig“, erklärte die erste Schiedsrichterin in der Männer-Bundesliga: „Deswegen müssen nicht alle Dinge auf offener Bühne geklärt werden.“
Steinhaus-Webb gehört zu den neun Frauen hinter der Initiative „Fußball kann mehr“ für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Fußball. Die Gruppe hatte zuletzt die schnelle Einberufung eines außerordentlichen DFB-Bundestages gefordert, um unter anderem einen „radikalen Wechsel“ auf der Führungsebene zu ermöglichen.
Die Polizeibeamtin zeigte sich gewillt, für eine Erneuerung auch persönlich mehr Verantwortung zu übernehmen. „Man kann nicht nur laut rufen und Veränderungen fordern – und dann nicht bereit sein, diesen Prozess mitzugestalten. Verantwortung geht damit einher. Und selbstverständlich bin ich dazu bereit.“
Alle Initiatorinnen seien bereit, „ihre Expertise einzubringen. Diese Vielfältigkeit sollte der DFB erkennen und nutzen – und sie muss sich auch in einer Verbandsführung abbilden, um die Zukunft glaubwürdig zu gestalten“, führte Steinhaus-Webb aus.
Text und Fotos: SID
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