Köln (SID) – Erlösung in der Schlussphase: Der 1. FC Köln hat sich dank einer Energieleistung und Schützenhilfe doch noch den Relegationsplatz in der Fußball-Bundesliga gesichert. Das 1:0 (0:0) gegen Schalke 04 genügte, um vom vorletzten auf den 16. Platz zu springen, weil Werder Bremen ausgerechnet beim großen Kölner Rivalen Borussia Mönchengladbach verlor.
Sebastiaan Bornauw (86.) sorgte mit seinem Treffer für den so dringend benötigten Sieg. Friedhelm Funkel, der Mitte April als Nachfolger von Trainer Markus Gisdol geholt worden war, kann seine Rettermission damit in der Relegation womöglich noch erfolgreich abschließen. Dort geht es am Mittwoch (18.30 Uhr) und Samstag (18.00 Uhr) gegen den Dritten der 2. Bundesliga.
Ein Abstieg, es wäre der siebte, hätte angesichts finanzieller Engpässe weitreichende Folgen. Zahlreiche Spieler, darunter Leistungsträger wie Bornauw oder Ellyes Skhiri, würden den Klub wohl verlassen. So aber herrscht die Hoffnung, die Klasse im Nachsitzen zu halten – und in der kommenden Saison unter dem neuen Trainer Steffen Baumgart gefestigter und besser aufzutreten.
Köln war extrem motiviert und zuversichtlich in dieses Finale gegangen. Mehrere Hundert Fans hatten den FC mit lautem Gesang und Pyrotechnik am Stadion begrüßt. „Das gibt uns den letzten Kick“, sagte FC-Trainer Funkel zu der Aktion der Anhänger. Seine Mannschaft sei „hochmotiviert, wir haben die Spannung in den vergangenen Tagen aufgebaut. Um 15.30 Uhr muss das alles raus.“
Und tatsächlich übernahm der FC von Beginn an die Kontrolle, setzte den Gegner früh unter Druck und erzwang einige Ballverluste. Bis zum ersten Abschluss durch Salih Özcan (16.) dauerte es allerdings eine knappe Viertelstunde. Dies lag auch daran, dass Schalkes Verteidigung mit Shkodran Mustafi und Salif Sane zunächst sicher stand.
Bei Schalke stand Mark Uth derweil nicht im Kader. „Zum Schutz des Spielers und des Vereins“, wie S04 vor dem Spiel mitteilte. Uth, vergangene Saison an den FC ausgeliehen, hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er künftig gerne wieder für Köln auflaufen möchte.
Mitte des ersten Durchgangs erhöhte Köln den Druck, Rechtsverteidiger Benno Schmitz (23.) scheiterte an S04-Keeper Ralf Fährmann. Die Nachschüsse blieben in der Schalker Abwehr hängen. Aber Köln gelang es nicht, den Gegner einzuschnüren, Schalke fand immer wieder aus der Umklammerung.
Nach der Pause startete Köln wieder mit Schwung – und wäre fast in Führung gegangen. Kapitän Jonas Hector scheiterte am aufmerksamen Fährmann (48.). Nur wenig später brachten auch Marius Wolf (52.) und wieder Hector (72.) den Ball nicht am Schalker Torhüter vorbei. Auch nach dem aberkannten Treffer von Andersson steckte der FC nicht auf und warf alles nach vorne. Bornauw traf dann nach einer Flanke des eingewechselten Jan Thielmann per Kopf.
Text und Fotos: SID
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