Dortmund (SID) – Nach einer 45-minütigen Fußball-Demütigung stellte sich Fin Bartels völlig ratlos zum Interview auf. „Wenn du 0:5 schon zur Halbzeit zurückliegst, dann fragst du dich: Was machst du hier in Dortmund im Halbfinale?“, schimpfte der Routinier von Holstein Kiel nach dem „extrem ernüchternden“ Pokal-Abend beim BVB: „Da fährst du hier mit so ’ner Rutsche nach Hause.“
Da die vergangenen Wochen mit zweimaliger Corona-Quarantäne jedoch mehr einer Achterbahn glichen, ging Trainer Ole Werner gnädig mit seiner Mannschaft um. „Wir haben durchgestanden, was keine andere Mannschaft in Deutschland durchstehen musste“, betonte Werner: „Wir werden keine bleibenden Schäden mitnehmen.“
Das Pokal-Märchen des Bayern-Bezwingers mag im Halbfinale ein Ende mit Schrecken genommen haben – doch Kiel träumt weiter: Im extrem eng getakteten Zweitliga-Endspurt geht es um den Bundesliga-Aufstieg. Schon am Dienstag (18.30 Uhr/Sky) gegen den SV Sandhausen kann Holstein dabei den nächsten Schritt gehen.
„Erst mal ist es schwer“, sagte Bartels, „wir hatten ja doch gehofft, zumindest mal ein bisschen dran zu schnuppern.“ Dafür fehlte es allerdings auch an Einstellung und Härte, wie der 35-Jährige bemängelte: Ganze vier Fouls beging seine Mannschaft in 90 Minuten.
Der Rückschlag soll die körperlich sichtlich ausgelaugten Kieler jedoch nicht aufhalten. „Wir haben nicht viel Zeit“, betonte Bartels, „und immer noch ein Riesenziel vor Augen und eine geile Saison. Wir müssen uns schütteln und das aus den Köpfen und den Knochen kriegen.“
Text und Fotos: SID
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