Leipzig (SID) – Trainer Julian Nagelsmann vom Fußball-Bundesligisten RB Leipzig sieht die Reform der Champions League durchaus kritisch. „Es gab mal eine Zeit, da kam von 12.00 Uhr bis 16.00 Uhr jeden Tag eine Talkshow. Auf einmal gab es keine mehr, weil es inflationär war. Da gab es irgendwann nichts mehr zu sprechen, wer von wem schwanger ist“, sagte der Coach im Bezug auf eine mögliche Übersättigung am Freitag.
Laut Nagelsmann habe das neue System „zwei Seiten“, die es abzuwiegen gelte. „Es ist offensichtlich, dass Spiele im Fersehen Geld bringen“, so der Coach: „Das ist ein Stück weit nachvollziehbar. Auf der anderen Seite ist es so, dass die Spieler unglaublich viele Spiele haben.“ Der am Montag verabschiedete Modus der Champions League sieht ab 2024 eine Aufstockung von derzeit 32 auf 36 Teilnehmer vor.
Im sogenannten „Schweizer Modell“ hätte jedes Team zehn anstatt sechs Gruppenspiele wie bislang. „Der Körper und Kopf brauchen dann mehr Regeneration. Wir werden sicher mehr Verletzte kriegen“, so Nagelsmann: „Es wird ein Vorteil sein, dass mehr Spiele laufen im Fernsehen, aber es wird zu Lasten der Qualität gehen.“
Die mangelnde Klasse der Partien könnte dann zusammen mit dem Überangebot am Markt zu einer Ablehnung durch die Fans führen. „Irgendwann, wenn zu viele Spiele im Fernsehen laufen, aber die Spiele nicht mehr gut sind, ist es auch nicht mehr sinnvoll“, sagte Nagelsmann.
Text und Fotos: SID
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