München (SID) – Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat eine Teilnahme des deutschen Fußball-Rekordmeisters an der neu geschaffenen Super League ausgeschlossen. „Wir sind nicht dabei, weil wir kein Teil davon sein wollen“, sagte Rummenigge der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera: „Wir sind froh, in der Bundesliga zu spielen, ein Brot- und Buttergeschäft, wie die Engländer sagen.“
Außerdem seien die Bayern zufrieden, „die Champions League zu erreichen“, betonte Rummenigge, „und wir vergessen nicht die Verantwortung gegenüber unseren Fans, die grundsätzlich gegen eine solche Reform sind“. Der Klub habe auch eine „Verantwortung gegenüber dem Fußball im Allgemeinen“.
Rummenigge, der den abtrünnigen Andrea Agnelli als Vertreter der europäischen Klubvereinigung ECA im UEFA-Exekutivkomitee ersetzen soll, bedauere, „was passiert ist“ und bekräftigte seine Kritik. Es sei jetzt wichtig, den Dialog wiederaufzunehmen, fügte der 65-Jährige an, „meine Hoffnung ist, dass wir noch eine Lösung finden. Denn die Super League schadet dem ganzen europäischen Fußball. Das müssen wir verhindern.“
Nun sei laut Rummenigge „die Zeit für einen weniger arroganten Fußball gekommen“. Mit der Super League würden die Klubs versuchen, das Schuldenproblem zu lösen, das sich mit der Corona-Pandemie verschärft hat. Allerdings könne der Weg „nicht jener sein, mehr Geld zu kassieren und die Spieler und Agenten immer mehr zu bezahlen. Wir müssen alles herunterfahren, wir haben alle mit den Ausgaben übertrieben“, forderte der Bayern-Boss.
„Alle Unternehmen in Italien, Japan, Deutschland oder USA denken an eine Kostensenkung“, ergänzte Rummenigge, „nur der Fußball denkt, alles mit einer Steigerung der Umsätze lösen zu können.“
Den zurückgetretenen ECA-Chef Agnelli habe er noch nicht erreicht. „Ich kenne seine Gründe nicht und daher will ich ihn nicht kritisieren“, sagte Rummenigge.
Der FC Bayern und Borussia Dortmund sollen laut Spiegel von den zwölf Gründungsmitgliedern eine Einladung zur Super League erhalten haben, zur Zusage gibt es angeblich ein Ultimatum von 30 Tagen. Auch der BVB hatte sich gegen eine Teilnahme ausgesprochen.
Text und Fotos: SID
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