Köln (SID) – Sportdirektor Simon Rolfes vom Bundesligisten Bayer Leverkusen ist überzeugt von der Bedeutung der vermehrten Datenerfassung im Profifußball. Die neuen Techniken seien keine Modeerscheinung, sagte der 39-Jährige dem Nachrichtenportal t-online. „Vielleicht hat man irgendwann eine Art Glaskugel vor sich und kann sagen: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent fällt in den nächsten 90 Sekunden ein Tor. Das wäre sicherlich interessant.“
Der frühere Nationalspieler ist seit Ende vergangenen Jahres „Bundesliga Match Facts“-Experte der Deutschen Fußball Liga (DFL). Er ist damit Schirmherr der Echtzeit-Statistiken für Bundesliga-Begegnungen, die seit der vergangenen Spielzeit bei den TV-Übertragungen eingeblendet werden.
Der Fokus liege dabei vor allem auf der jüngeren Zielgruppe. „Ein 15-Jähriger schaut ein Spiel anders als ein 55-Jähriger“, sagte Rolfes: „Jugendliche sind es durch Simulationen wie FIFA gewohnt, auf bestimmte Ratings zu achten. Dieser Entwicklung wird dadurch Rechnung getragen – als Zusatzoption und ohne ältere Stammzuseher zu verprellen.“
In Zukunft sollen mit „Realformationen: Trends“, „Angriffszonen“ und „Most Pressed Player“ drei neue Kategorien bei den Übertragungen hinzukommen. „Alles, was vorhersagbar ist, ist spannend“, betonte Rolfes. Die Kombination der Match Facts stehe dabei im Fokus.
Trotz des Mehrwerts der gesammelten Daten sei das persönliche Scouting weiterhin wichtig, bekräftigte Rolfes. Die Objektivierung einer Leistungsfähigkeit anhand von Daten sei das eine, „aber auch Teamgeist, Verhaltens- und Charaktereigenschaften sind bei der Spielerwahl und Kaderplanung elementar“, sagte Rolfes.
Fotos: SID
Weitere News und Infos in unserem Magazin. Diskussionsthemen bei uns im Forum: fussballboard.de