Frankfurt/Main (SID) – Der ehemalige DFL-Finanzchef Christian Müller glaubt nicht an die Einführung einer Gehaltsobergrenze im europäischen Fußball. Ein Salary Cap sei zwar eine gute, aber gleichzeitig auch unrealistische Idee. „Sie werden bei jedem Politiker Verständnis dafür finden, dass man so etwas will. Aber das ist für mich ein Versprechen, das niemand am Ende einlösen können wird“, sagte der 57-Jährige dem Deutschlandfunk.
Ein Salary Cap war nach dem Abschlussbericht der „Taskforce Zukunft Profifußball“ zuletzt ebenso Thema wie eine gerechtere Verteilung der TV-Gelder auf europäischer Ebene. „Die größte Herausforderung sind die Erlöse aus den internationalen Klubwettbewerben. Rein aus den nationalen Wettbewerben erschließt sich nicht die festgefahrene Situation in der Tabelle“, hatte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert bei der Vorstellung des Berichts gesagt.
Müller glaubt nicht, dass die Forderung nach einer gerechteren Verteilung der Gelder aus den europäischen Wettbewerben in Europa Anklang findet. „Natürlich juckt es niemanden und es ist ein ziemlicher Treppenwitz“, sagte Müller, von 2001 bis 2010 Geschäftsführer für Lizenzierung und Finanzen der Deutschen Fußball Liga (DFL): „Nach Nyon in der Schweiz zu zeigen und zu sagen: ‚UEFA, mach mal was mit 55 Mitgliederverbänden‘ – das ist schon hart an der Grenze der Nebelkerze.“
Erstmal müsse die DFL ohnehin selbst als Beispiel vorweggehen, findet Müller. Denn auch national gebe es weiter den Kritikpunkt, dass die Verteilung der Fernsehgelder zu stark vom sportlichen Erfolg abhänge. Generell sieht Müller die Einberufung der „Taskforce Zukunft Profifußball“ aber sehr positiv. Dies sei ein „innovatives und interessantes“ Format gewesen, findet der ehemalige Funktionär.
Fotos: SID
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