Köln (SID) – Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) kann den Ärger über die zuletzt verwirrenden Entscheidungen in DFB-Pokal und Liga nachvollziehen. „Ich verstehe den Unmut der Vereine und der Fans in diesen Fällen“, sagte der 57-Jährige dem Fachmagazin kicker: „Es ist auf den ersten Blick sehr schwer, alle Möglichkeiten nachzuvollziehen. Im Regelwerk sind einige Zusätze dazugekommen, die es kompliziert machen.“
Ganz grundsätzlich machten „Nachbesserungen“ im Reglement es den Schiedsrichtern „oft nicht leichter. Daher bin ich nicht immer mit allen Änderungen zufrieden“. Die zuletzt besonders eifrig diskutierten Fälle in Dortmund und Regensburg bewertet Wagner durchaus unterschiedlich.
Borussia Dortmunds Erling Haaland stand bei seinem Siegtor gegen den SC Paderborn (3:2 n.V.) im DFB-Pokal auf den ersten Blick im Abseits, nach Meinung des Schiedsrichters hatte Paderborns Svante Ingelsson mit seiner Grätsche in den Ballweg aber absichtsvoll eingegriffen und den Ball dabei auch berührt. Damit habe der Unparteiische „sehr wahrscheinlich richtig“ gelegen, „zumindest konnte nicht das Gegenteil bewiesen werden“.
Die Aberkennung des vermeintlichen 3:1 des 1. FC Köln im Rahmen der Niederlage bei Zweitligist Jahn Regensburg (3:4 im Elfmeterschießen) sei „Auslegungssache“ – und hing an der Frage ob ein Regensburger Abwehrspieler den Ball absichtlich aus dem eigenen Strafraum gespielt hatte oder in einer unkontrollierten Abwehraktion.
„Man konnte sehen, dass der Ball am Tor vorbeigegangen wäre und dass hinter dem Verteidiger, der den Ball gespielt hat, noch weitere standen“, sagte Wagner: „Das spricht nach meiner Auffassung gegen eine Torabwehraktion und damit für kein Abseits und Weiterspielen.“
Fotos: SID
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