Stuttgart (SID) – Im Machtkampf beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart gibt es eine spektakuläre Wende. Vorstandschef Thomas Hitzlsperger hat seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten überraschend zurückgezogen. „Ich mache das aus Verantwortung gegenüber unserem Verein und gegenüber meinen Mitarbeitern“, sagt Hitzlsperger in einem am Sonntag veröffentlichten Video-Statement. „Wir brauchen wieder Ruhe im Verein. Mit meiner Entscheidung will ich meinen Teil dazu beitragen.“
Ex-Nationalspieler Hitzlsperger hatte kurz vor dem Jahreswechsel verkündet, sich um das Amt des Präsidenten zu bewerben und damit gegen Amtsinhaber Claus Vogt anzutreten. Zuletzt hatte sich der schmutzige Disput zwischen Vogt und der Klubführung weiter zugespitzt. Vogt hatte in einer Mitteilung am vergangenen Mittwoch angekündigt, die für den 18. März geplante Mitgliederversammlung auf September verschieben zu wollen und schrieb von der „größten internen Krise, die dieser Verein in seiner lebhaften Geschichte erlebt hat“.
Als Grund für die Verschiebung nannte Vogt „berechtigte Interessen der Mitglieder“, also mögliche technische Probleme bei der digitalen Veranstaltung sowie die noch fehlende lückenlose Aufklärung der „Datenaffäre“. Diese spaltet weiter die Lager, ein Auftrag für eine „notwendige rechtliche Bewertung“ an eine Rechtsanwaltskanzlei nach der Weitergabe von Mitgliederdaten an Dritte sei laut Vogt noch nicht erteilt worden.
Eine Verschiebung des vereinbarten Termins der Mitgliederversammlung würde allerdings gegen die Satzung des Vereins verstoßen, entgegneten die beiden weiteren Präsidiumsmitglieder Bernd Gaiser und Rainer Mutschler. Es gebe einen „erkennbaren Riss im Präsidium“, einen „Dissens zu zahlreichen Themen seit geraumer Zeit“.
Wie es nun weitergeht, ist offen. „Wir haben auf jeder Ebene wirklich tolle Arbeit geleistet, und wir spielen eine fantastische Saison. Darauf können wir alle sehr stolz sein, und darauf will ich mich auch weiterhin konzentrieren“, sagte Hitzlsperger am Sonntag.
Fotos: SID
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